Cap 03 Bild 05

Ich hätte es nicht einmal vor mir selbst eingestanden, dass ich es genoss, David so zu sehen obwohl die Gefühle, die in mir erwachten, mir Angst machten. Ich hätte so gerne seine nasse Haut berührt und auch das, was der Seifenschaum verbarg. Ich vertraute ihm vollkommen, er würde mich nie verletzen, aber andererseits würde er alles tun, was ich wollte. Und konnte ich überhaupt meinen eigenen Wünschen trauen? Ich hasste die Situation so sicher zu sein und gleichzeitig nicht den Mut zu haben etwas zu beginnen.

Plötzlich stand David vor mir und legte seine Hände auf meine Schultern. In Gedanken versunken und ein wenig erschrocken wich ich automatisch einen Schritt zurück.

"Hey, wie kommt es, dass du jetzt Angst vor mir hast?", fragte er kichernd.

"Vielleicht weil du seit heute Nachmittag so aussiehst, als würdest du immer noch jemanden verprügeln wollen? Ich war so in Gedanken versunken dass ich nicht bemerkt hatte, dass du schon fertig bist."

Ich schaute aus dem Fenster, um der seltsamen Situation zu entkommen. Er roch gut und alles in mir befahl mir, mich umzudrehen und ihn zu umarmen; aber ich war mir sicher, dass das in diesem Moment meine ganze Selbstbeherrschung zunichte machen würde.

"Beeil dich und zieh dich an. Ich will auch duschen!"

Es tat höllisch weh, die Enttäuschung auf seinem Gesicht zu sehen, die durch meinen plötzlichen Stimmungswechsel verursacht wurde.