Vor tausenden von Jahren regierte eine Königin am Nildelta, die ihrem Volk Wohlstand, Macht und Fortschritt brachte. Aber plötzlich verschwand ihr Königreich spurlos und ihr Name war auf keiner Inschrift oder einem Dokument dieser Epoche zu finden. Es schien fast so, als hätte man sie aus der Geschichte löschen wollen. Doch wie so oft sind es die Legenden, von denen die Einwohner erzählen, die Forscher dazu bewegen, ihrem Wahrheitsgehalt auf den Grund zu gehen.
Bei einer von unzähligen Ausgrabungen stürzte schlagartig der Grabungsplatz ein und ein riesiges Loch klaffte im Boden vor der Forschergruppe. Also ließen die Archäologen Seile hinunter und wagten voller Vorfreude den Abstieg durch den Staubnebel, wohl wissend, dass sie hier auf etwas Bedeutendes gestoßen waren.
Unten angekommen entdeckten sie einen uralten Tempel. Um sie herum lagen unzählige Gebeine und Schätze aus vergessenen Tagen glänzten zaghaft im Dunst. Die Säulen und der Boden des Bauwerks waren erstaunlicherweise mit grünen Pflanzen überzogen. Doch wie war das ohne Tageslicht überhaupt möglich?
"Wir haben es geschafft!!!" frohlockte einer der Forscher lauthals. Da begann der Boden aus heiterem Himmel mit einem lauten elektrischen Brummen zu vibrieren und etwas Gewaltiges erhob sich von Blitzen durchzuckt im Dunkel zwischen den Säulen des Tempels. Die Archäologen blickten sich panisch um und versuchten krampfhaft auf den Beinen zu bleiben. Ein gewaltiges Auge erwachte zwischen den Blitzen zum Leben und strahlte wie ein Suchscheinwerfer durch den Staub, bis es sich schließlich auf die Gruppe fokussierte. Dann erwachten scheinbar zahllose mannshohe Gestalten mit rotglühenden Augen und Klingen in den Schatten um sie herum. Keiner der Forscher wagte es sich zu rühren.
Wie durch Zauberhand lichteten sich die Staubschwaden und die Sonne konnte nun ungehindert die Tiefen des Abgrunds erleuchten. Die Forscher trauten ihren Augen nicht, als sie die Maschinenwesen erblickten, die nun regungslos da standen.
"Ihr habt mich gefunden..." eine feminine Stimme hallte zwischen den Säulen des Tempels wieder. "Dabei gab ich mir alle Mühe nicht gefunden zu werden."
Ein weiblicher Android, der wie eine ägyptische Königin gekleidet war, trat aus den Schatten und ging auf die Gruppe zu. "Menschen... einst herrschte ich über Menschen wie euch. Ich brachte ihnen Frieden, Wohlstand und Fortschritt. Es fehlte ihnen an nichts und doch wollten sie mehr. Neid, Niedertracht und Gier ergriffen Besitz von ihren Herzen. Ich versuchte sie durch mehr Wohlstand und Technologie auf den richtigen Weg zu führen. Doch je mehr ich mich bemühte, umso größer wurde mein Scheitern." Sie seufzte. "Die Wenigen, die ich nicht korrumpiert hatte schickte ich in Sicherheit, mit dem Auftrag jeden Beweis meiner Existenz und der meines Reiches zu beseitigen." Ihre Stimme wurde nachdrücklich "Doch für den Rest gab es keine andere Erlösung mehr als den Tod. Also löschte ich mein Königreich aus und vergrub es mit seinen verbliebenen Bewohnern unter dem Sand."
"Aber die Menschen haben sich geändert" meinte eine der Archäologen.
"Geändert? Ich habe euer Schaffen über 5000 Jahre verfolgt und euer törichtes Handeln hat sich lediglich eurem Fortschritt angepasst." Sie blickte nach oben und genoss die Wärme der Sonne auf ihrem stählernen Gesicht während sie ihre Hände sachte seitlich hob. "Nein... Ihr seid noch immer nicht bereit, zu wissen was ich weiß, zu lernen was ich gelernt habe..." Durch ihre Bewegung hoben sich Schutt und Staub nach oben zum Rand der gewaltigen Grube und verschlossen diese langsam. "Ihr habt mich gefunden..." Sie verabschiedete sich von der Sonne und blickte auf die Gruppe während Flammen in ihren Händen zu lodern begannen "...und euer Preis ist der Tod..."
Hallo zusammen,
Ich hab mich mal für eine etwas andere Geschichtsschreibung entschieden. Immerhin gibt es genügend untergegangene Reiche von denen kaum etwas bekannt ist und von denen niemand wirklich erklären kann, wie sie solch einen, für die damalige Zeit, extrem hoch entwickelten Baustil und Technologie haben konnten.
Liebe Grüße
Euer Brennbude
Kommentare 5
ritch
Wäre sie eine unsterbliche Göttin, so hätte sie es gewusst .. aber sie war ja "nur" eine Königin.
Brennbude Autor
Naja der Bildtitel ist ja "Ancient Goddess". Immerhin wurde damals alles was man nicht vertand als Gotteswerk bezeichnet. Könige und Königinnen wurden wie Götter verehrt und während ihrer zum Teil recht kurzen Lebensspanne erbauten ihre Untertanen Bauwerke, von denen bis heute nicht hundertprozentig geklärt ist, wie das zu jener Zeit überhaupt möglich war.
ritch
Das Meiste folgte den Gesetzen der Mechanik. Dass "freie" Sklaven sowas nicht verstanden, sondern als "göttlich" ansahen, lag an der Komplexität und nicht vorhandenen staatlich-geförderten Bildung in einer Diktatur der "Intelligenz" . Wissen ist Macht, und so bekleideten jene, die es verstanden, höchste Ämter ... waren allerdings auch nur "Sklaven" der zentralistischen Pharaonen.
Däniken hatte es ja bereits in seinen "satirischen" Werken über den wahren Zweck und die Erbauer der Pyramiden beschrieben.
Damals, als noch niemand lesen konnte, wurde die Propaganda mit Mund und Peitsche verbreitet - heute mit Medien und Internet. So haben sich nur Mittel und Methode geändert ... sonst nix.
interozitor
Gutes Bild, interessante Geschichte!
Kushanku
Die Gute hinterläßt eindeutig Hitzeschäden, wo es doch schon heiß genug ist bei uns zur Zeit. Ganz schlechter Zeitpunkt für die Erweckung und außerdem und überhaupt fehlt es immer noch am Hirnschmalz bei uns. Ja, sie hat schon recht.