Helden im kalten Grab vergraben, wo bist Du Sohn, Vater, Onkel?;(

Kommentare 14

  • Trauriges Bild; aber klasse gemacht!

  • Das Foto aus einer alten Wochenschau!! :top

    • Vielen Dank!


      In der Wochenschau durften diese, meist von Allierten geschossenen Fotos nicht gezeigt werden.

      Einzig die Bilder von Katyn wurden ekelhaft in Szene gesetzt.

  • das schaut aus wie ein Foto

    • Ich danke Dir!

  • Mein Großvater mütterlicherseits und mein Onkel väterlicherseits waren Nazis und Kriegsverbrecher. Beide wurden nicht im Zuge der Entnazifizierung entsprechend bestraft - doch Ersterer lag sehr lange halbseitig gelähmt in einem KH und Letzterer fand nie wieder einen Job.

    Ich verurteile sie nicht - aber vielleicht wurden sie durch eine höhere Macht bestraft. Ich denke, dass man auch irgendwann vergeben muss, denn sonst könnte es zu einer endlosen Spirale ausarten, die auch vollkommen Unschuldige der späten Geburt zu Opfern macht. Erinnern ist gut und wichtig - alles andere ist verkehrt.

    • Da hast Du wohl recht, trotzdem möchte ich auf gewisser Weise mahnen.

    • Das ist auch Dein gutes Recht und wichtig, denn solange jemand daran erinnert, gerät es nicht in Vergessenheit und schütz vor der Wiederholung dieser Fehler. :) Ich war noch ein kleines Kind, als ich sie gebrochen wahrnahm, aber ich liebte sie, weil ich ihren Background nicht kannte. Es waren halt geläuterte Menschenrechtsverbrecher - verführt oder schuldig aus Überzeugung.

      BTW: Ich habe dazu auch einen aktuellen Film auf YT gefunden, der die Problematik zwischen Befehl und Gehorsam darstellt: "https://www.youtube.com/watch?v=cjMQrZ0L-jU"

    • Den Link habe ich mal gekürzt. Vielen Dank für Dein Statement.

    • Entschuldige bitte meine Unachtsamkeit. Normalerweise nutze ich in diesem Kommentar-Bereich gekürzte voutu.be Links ohne Vorschau. Ich war wohl grad (wie so oft) abgelenkt. ;)

  • Oha.


    Das ist krass - aber leider auch sehr wahr.



    ...meinen Opa hab' ich auch nie kennen lernen dürfen. Er kam auch nie nach Hause - aus dem russischen Winter...



    Krass - aber super gemacht und sehr nachdenklich stimmendes Bild.

    • Danke sehr! Unsere Familie hat mit den NAZIS andere Erfahrungen gemacht. Mein Großvater väterlicherseits war SPD-Mitglied und hat das Parteibuch bis zuletzt behalten, dafür aber Arbeitsverbot bekommen. Meine Großmutter hat dann angefangen zu putzen, um die Familie in irgendeiner Art und Weise zu helfen.

      Sie ist mit dem Fahrad bis zur Möhne und hat 1943 dort den Luftangriff auf die Staumauer mitgemacht.

      Mein Großvater war der erste der nach dem Krieg wieder Untertage arbeiten durfte.

      Das ist die eine Geschichte:

      Die Großmutter meiner Frau hatte das goldene Mutterkreuz erhalten. Fünf Jungen und drei Mädchen. drei der Jungen wurden zum Wehrdienst gezogen, einer ist früh verstorben und der jüngste war noch zu klein.

      Einer ist auf der Bismarck gelandet, einer zur U-Bootflottille der letzte zur deutschen Wehrmacht "Heeresgruppe Süd"!

      Der Großvater war Schmied auf Zeche Heinrich Robert und Mitläufer.

      Und nun zu den Schicksalen der Jungs:

      Bismarck>gesunken

      U-Boot 333 > gesunken Nordatlantik

      Sechste Armee > Stalingrad wahrscheinlich getötet oder verhungert.


      Das sind echte Schicksale. Von keinem Sohn hat sie eine abschließende Nachricht bekommen. Nur die Briefe der jeweiligen vorgesetzten Dienststellen zum Verlust der Söhne sind als Nachricht zu ihr gelangt.

      Ach so, alle wurden Posthum mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet.

      Eine löbliche Geste....oder vielleicht doch nicht?

    • Mein Großvater war beim roten Kreuz und ebenfalls und leider in Stalingrad.


      Den Erzählungen meiner Großmutter wie auch meiner Eltern nach war er wohl ein guter Mensch und Zeit seines beruflichen Lebens darum bemüht, seinen Mitmenschen zu helfen.


      Leider gab es damals nicht die Wahlmöglichkeiten wie heute...



      ...löbliche Geste? Wohl nicht.



      All die Gefallenen, erfrorenen oder verhungerten Soldaten zuhause und ohne solchen barbarischen, blutigen und Letzten Endes unnötigen Krieg zuhause - wäre unschätzbar viel mehr wert gewesen.



      Hoffentlich lernt man aus der / unser aller Geschichte - und es gerät niemals in Vergessenheit.

    • Zumindest väterlicherseits ähnelt die Geschichte meiner Vorfahren Deiner, Jürgen, denn meine väterlichen Vorfahren waren durch weg sozialdemokratische Bergleute vom Hauer bis zum Steiger ... und einer war sogar Oberbergamtsdirektor im Ruhrpott. Mein Vater, der im Krieg glücklicherweise noch zu jung war, um als Soldat verheizt zu werden, war der Letzte dieser Tradition und schaffte mit dem Zechensterben den Absprung - er wurde Polizist, lernte meine aus Danzig vertriebene Mutter kennen und zog mit ihr nach Lübeck, wo ich geboren wurde.

      Meine Mutter und Oma wurden von russischen Tieffliegern über das vereiste Danziger Haff gejagt, obwohl sie vollkommen unschuldig waren. So ist das nun mal in allen überflüssigen Kriegen - das war zumindest die Lehre, die ich daraus zog: Kriege treffen meist die Falschen, weil die Verbrecher feststellten, das der Terror gegen Zivilisten den Feind effektiv zermürben kann. Es ist eine perverse Taktik, aber der Gröfaz war auch nicht schlimmer als Stalin, denn beide waren Ausgeburten der Hölle. So sage ich heute mit der Gnade der späten Geburt: Wehret den Anfängen, denn der WK2 sollte und muss der letzte Weltkrieg gewesen sein, um aus der Geschichte zu lernen, was richtig und was falsch ist. Genützt hat es im Endeffekt auch niemandem aus heutiger Sicht, außer in Bezug auf die Erkenntnis, dass man sowas niemals wiederholen darf.

      BTW: Mein obiger Filmtipp beschreibt den modernen, sezierenden Krieg mit scheinbar weniger "Kollateralschäden", aber es ändert nichts am Gewissenskonflikt und der Verrohung jener, die solche Befehle ausführen müssen. Deshalb äußere ich immer gerne den alten Sponti-Spruch: Stell dir vor es ist Krieg, und keiner geht hin. ;)

      Im Grunde gibt es nur einen Unterschied zwischen meinen väterlichen Vorfahren und mir: Sie waren Sozialdemokraten und ich bin ein Grüner. :)