Ihr geheimes Paradies

Die Anascadi lebten lange Zeit in einer felsigen Schluchtenwüste. Ein Ort mit wenig Regen, aber viel Sonne und einem ziemlich harten Winter. Das Volk der Anascadi hatte beschlossen, in der großen Höhle zu leben, die ihnen Schutz vor Sonne, Regen und Kälte bot. Es war geräumig und doch konnte man immer Ecken finden, in denen vorher noch niemand war.

Sie war von Kindesbeinen an immer die Neugierige gewesen, sehr zum Leidwesen ihrer Eltern, die in jungen Jahren oft stundenlang nach ihr suchen mussten. Als sie älter wurde, hörte sie nicht mit der Erkundung auf, aber ihr wurde immer klarer, wie lange sie auf Entdeckungsreise gehen konnte und wie gut sie ihre Wege markieren würde, um rechtzeitig den Weg zurück zu finden. Sie entwickelte sogar eine eigene Zeichensprache für die Markierung auf dem Felsen.

Eines Tages befand sie sich in einem noch unerforschten Teil der Höhlen, als sie plötzlich in der Ferne Licht sah und Wasser fallen hörte. Aufgeregt änderte sie die Richtung zu dem Licht und Geräusch hin, und plötzlich öffnete sich der schmale Durchgang in einen wunderschönen kleinen Raum, der nur zum Himmel hin offen war.
Üppiges Grün umgab sie und frisches Wasser fiel über die hohen Klippen vor ihr. Sie stand wie gebannt da, ihre Beine in das kühlende Wasser getaucht, und versuchte einfach, all die Schönheit in sich aufzunehmen, die sich vor ihren Augen entfaltete.

Sie stand lange Zeit nur da, bevor sie weiterging, um ein erfrischendes Bad unter den Wasserfällen zu nehmen Und während sie das frische Wasser genoss, beschloss sie, diese Schönheit als ihr heimliches Paradies zu behalten, das sie anderen nur zeigen würde, wenn sie in Not waren.