Drittes Bild der Stella-Reihe. Geschichte im ersten Kommentar.

Kommentare 9

  • Geschichte und Bild 1 A!

    • Danke schön :D

  • Es macht sehr viel Spaß die Geschichte zu lesen...

    • Danke sehr :)

  • Oooh Frau, ist die Frau potthäßlich. Da hast Du aber ordentlich Maske gemacht bei der :top . Story :thumbup: .

    • Joa, das ist halt die Kopfgeldjägerin aus "Old Bounty Hunter". Der Charakter ist bei DAZ verfügbar und heißt "Circe" ...


      Danke!

  • Selassi… Oase in einer Wüste aus Sternen, so priesen es die Reiseführer. Tatsächlich glitzerten die Städte wie Juwelen in einem Bett aus gelbem Samt. Doch ich wusste, dass der Samt eine tödliche Wüste war, bewohnt von Schlangen in Menschenkörpern. Die Selassi waren Fremden gegenüber bestenfalls intolerant, Aliens gegenüber manchmal sogar regelrecht feindselig. Sie hielten Sklaven und betrachteten den Menschen als die Krone der Schöpfung. Alles in allem genauso überhebliche Arschgeigen wie die Majuco. Ich würde ja nur zu gern mal eine Wüstenschlange auf einen Weltraumfrosch loslassen.


    Ausgerechnet hier musste ich meine Beute natürlich stellen. Sie war illegal in einem aufgegebenen Handelsposten gelandet, der schon halb von der Wüste verschlungen wurde. Da ich ihre Fähigkeit, sich aufgegebene Posten zunutze zu machen, bereits kennengelernt hatte, funkte ich nur rasch meine Identifikation und meine Kopfgeldjäger-Lizenz an den Raumhafen und ging ebenfalls dort nieder.


    Plasmafeuer begrüßte mich. Sie hatte das Schiff in einem schmalen Hinterhof des Außenpostens gelandet und wusste genau, dass ich während des Landeanflugs nicht gut ausweichen konnte, wollte ich nicht die Dächer und meine Landestützen abrasieren. Ihr Schiff war weit besser bewaffnet, als mir bekannt gewesen war. Heilige Scheiße! Ich konnte nur zusehen, wie meine Schilde fielen. Schon riss mir das Plasmafeuer die Außenhaut weg. Wie eine Verrückte rannte ich zur Heckklappe und sprang ab, sobald ich nur noch zehn Meter über dem Boden war. Das Schiff würde mich nun verdecken.


    Meine Gyros stabilisierten meinen Aufprall, sodass ich mich nach kurzer Zeit schon wieder bewegen konnte. Ich hechtete hinter einen großen Felsen, während hinter mir mein Raumschiff in Flammen aufging. Verdammte Drecksschlampe. Das würde sie bezahlen.


    Ich wusste, dass ich nun nur noch wenig Zeit hatte. Eine Weile hielt das Kühlsystem meines Reaktors noch, doch sobald es versagte, ginge hier mit etwas Pech eine Fusionsbombe hoch. Das hieß, ich musste meine Beute so schnell wie möglich stellen, lebend fangen, betäuben und ihr Schiff kapern um wegzukommen, bevor wir beide in einer thermonuklearen Explosion desintegriert wurden.


    Also legte ich mich auf die Lauer. Ich war schon auf Selassi gewesen – nicht in genau diesem Handelsposten, doch sie waren alle nach demselben Muster aufgebaut. Wenn sie hier irgendwas an Energie für ihr Schiff abzapfen wollte, musste sie auf die andere Seite des Innenhofs, denn dort waren die Austauschbatterien für die Notsprungbatterie.


    Bald schon lief sie an mir vorbei. Sie grinste, als sie mein Schiff sah. Schlampe! Ich sprang aus meinem Versteck und schlug ihr ein schönes Veilchen, noch bevor sie reagieren konnte. Doch sie war härter im Nehmen, als ich gedacht hatte. Mit einer Rolle rückwärts kam sie wieder auf die Füße. Jetzt erst bemerkte ich ihre Kleidung – eine alte Militäruniform. Callistrisch, natürlich. FDC, wenn ich wetten sollte. Für mich war nur klar, dass sie zu diesen megalomanischen Arschlöchern gehörte und nicht nach Callistria Communa. Ich weigerte mich, sie als Schwester anzuerkennen. Schon kam sie auf mich zu.


    Sie kämpfte gut, das musste ich ihr lassen. Ich hatte eine hängen, bevor ich ausweichen konnte. Verdammt. Ich musste mir wirklich in nächster Zeit noch mal eine Kadu-Verjüngung gönnen… der Körper einer Siebzigjährigen war einfach zu langsam in den Reflexen. Aber bei den Streichen, die sie mir alle gespielt hatte, sollte mich dieser Auftrag dem Ziel ein gutes Stück näherbringen. Mein linkes Auge schloss sich langsam. Ein Jab traf meine rechte Kinnbacke, doch ich konnte einen Gutteil der Energie herausnehmen, als ich mich dann fallenließ und rückwärts abrollte. Trotzdem würde das ein schöner blauer Fleck werden. Wenigstens war mein Kiefer aber noch heil.


    Sie setzte mir nach, anscheinend in dem Glauben, ich sei nun aus dem Gleichgewicht gebracht. Weit gefehlt, sagte der Gefreite, als er aufs Ziel schoss und den Sergeanten traf. Mein Stiefel traf ihren Bauch und die Gyros darin sandten sie fünf Meter zurück. Auch diesmal musste ich ihre Reflexe bewundern. Wieder rollte sie ab und stand, bevor ich bei ihr war. Wir tauschten einige Schläge und Tritte aus. Ich gab ihr eins aufs Maul, dass das Blut aus der Lippe mich besprühte, sie brach meine Nase. Schließlich und endlich hatte ich sie, wo ich sie haben wollte – schräg rechts hinter mir. Sie glaubte, jetzt wäre ihr Moment gekommen. War er auch, aber nicht so, wie sie sich das vorgestellt hatte. Sie setzte zum Handkantenschlag an, um mein Genick zu brechen, doch ich drehte mich ein und schmetterte ihr meinen Cyberarm gegen den Kiefer. Ich spürte, wie er nachgab – das waren sicher ein paar Zähne und ein zertrümmerter Kieferknochen. Aber mein Kunde hatte nichts von „unbeschädigt“ gesagt. Nur lebendig. Und das war sie noch, als sie bewusstlos zu Boden ging, vom Taser in meinem Arm endgültig ausgeschaltet. Ich spendierte ihr noch ein paar Handschellen und lief dann los, eine Batterie zu holen.

    • Eine tolle Geschichte!

    • Danke!