Versuch mit Blender-Fluids

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 6.298 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von christianz.

  • Hallo zusammen,


    ich benütze ja normalerweise RealFlow für Fluid-Simulationen in 3D und habe auch nicht vor dem (kostspieligen) Progamm untreu zu werden... aber warum nicht auch mal einen Blick über den Tellerrand hinaus auf die Seite der sogenannt freien Programme, zu Blender. Das gewinnt ja immer mehr Freunde, und kürzlich ist auch ein Buch ausschliesslich zum Thema Physik-Simulationen mit Blender herausgekommen, das ich gerade lese (Bounce, Tumble, and Splash!: Simulating the Physical World with Blender 3D, Tony Mullen).


    Also habe ich ein kleines Setup in Blender gemacht und einen Strom von Flüssigkeit in eine Box laufen lassen, um zu sehen, wie sich die Blenderfluids so anfühlen, speziell in einer längeren Simulation, wo die Box auch langsam mit Flüssigkeit gefüllt wird (QuickTime, 55Mb spielt aber schon beim laden):
    http://www.cardiomyocytes.com/movies/Blenderfluids-box2.mov


    Ein grosser Unterschied bei der Bedienung des Programmes ist, dass bei RealFlow alles auf einzelnen Partikeln basiert und bei Blender auf einem anderen Verfahren (Lattice-Boltzmann), das eine zuvor zu definierende Domäne mit fester Auflösung erfordert. Die praktische Konsequenz ist, u.a. dass man in RealFlow mit wenigen Partikeln ein sehr rasche Simulation einer kleinen Flüssigkeitsmenge machen kann welche immer langsamer mit zusätzlichen Partikeln wird, während in Blender die Auflösung zu Beginn festgelegt wird und die Simulationszeit in jedem Schritt ungefähr diesselbe (?) ist. Was mir bei Blender aber auch sehr gut gefallen hat, ist das regelmässige Auffüllen des Volumens der Box in dem Versuch oben und dass die Flüssigkeit nie zittert und an Oberflächen recht realistisch als flache Tropfen haften kann.

  • Das sieht wirklich sehr gut aus. Was ein wenig stört ist das statische Aussehen des fallenden Strahls.
    Hier müßte sich der Umfang verringern und vergrößern.

  • Randnotiz:
    Der Dev Daniel Genrich hat gerdae bei Deltor angefragt ob er Teile des Codes haben könne - wobei ich glaube das der Blendercode schon besser verfeinert ist.
    Aber was weiß ich schon:


    http://www.wxtools.com


    http://delt0r.blogspot.com/


    Ich fahre mit letzterem gerade Parameter Studien (s. Bild),um überhaupt zu greifen, was ich wo drehen muss.


    Viel Glück bei Deinen Versuchen!


    Vid


    EDIT: Hab mir das Video angesehen - sehr beeindruckend!
    Wie viel Partikel sind das? Zudem ist die Oberfläche deutlich besser als die Ergebnisse die ich z. Zt. vorweisen kann.
    Ich muss mir das mal ansehen... :)

  • Coole Animation. Wie verhält sich das nun wenn du den Emitter und das Gefäss/Abgrenzung mit Texturen belegen würdes mit der Renderzeit? Das würde wahrscheinlich enorm vervielfacht oder?


    Greet
    Fish

    Whatever you're thinking and feeling today ist creating your future


    Wo kämen wir hin, wenn jeder sagen würde, wo kämen wir hin und keiner ginge um zu sehen , wohin wir kämen , wenn wir gingen - Karl Marti

  • vidiot:
    Beim Blender Fluid-System wird die Genauigkeit und Details der Fluids nicht mit der Anzahl und Auflösung der Partikel festgelegt (wie bei RealFlow oder dem AoI-Fluid), sondern mit der Auflösung der Domain, in der sich die Fluids bewegen. Damit wird vor allem das für diese Domain reservierte RAM zum Flaschenhals. In meinem Beispiel hatte die Domain, d.h. der Würfel eine Auflösung von 184, was konstant 600MB RAM benötigt. Was jedoch während der Berechnung ändert ist die Grösse des Polygon-Objekts das die Flüssigkeit in dem jeweiligen Frame der Animation darstellt. Je nach der Grösse der Oberfläche (ist sehr gross wenn viele kleine Tröpfchen herumfliegen) sind dann die Files, die auf die HD geschrieben werden, entsprechend umfangreich. Für diese Simulation waren die "fluidsurface"-files zwischen 200k und 25 Mb gross.
    Was die Oberfläche angeht, so gibt es hier die Parameter "Surface Subdiv" (hier =3) und "Surface Smoothing" (ebenfalls =3), welche die Flüssigkeitsoberfläche glätten. Das ist ein Punkt, wo ich von den bisher gezeigten Beispielen der Deltor-Fluids noch nicht so überzeugt bin. Ich glaube, das ist eine Eigenschaft eines Fluid-Systems, das den Realismus enorm verbessert und wo die Blender-Fluids zur Zeit die Nase vorn haben.


    @Fish:
    Danke ! Das habe ich schon mal mit einem transparenten Material probiert. Es war nicht so übel, wie ich es eigentlich erwartet hatte. Verlängerte die Renderzeit um ca den Faktor 2. Kenne mich allerdings zuwenig aus mit Texturen in Blender, sodass ich erstmal nur mit den Fluids spiele und mit dem Standard-Material.

  • Zitat

    Original von ChristianZ
    Was die Oberfläche angeht, so gibt es hier die Parameter "Surface Subdiv" (hier =3) und "Surface Smoothing" (ebenfalls =3), welche die Flüssigkeitsoberfläche glätten. Das ist ein Punkt, wo ich von den bisher gezeigten Beispielen der Deltor-Fluids noch nicht so überzeugt bin. Ich glaube, das ist eine Eigenschaft eines Fluid-Systems, das den Realismus enorm verbessert und wo die Blender-Fluids zur Zeit die Nase vorn haben.


    Ich glaube da triffst Du den Nagel da wo er es am liebsten hat.
    Deshalb hat sich Deltor wohl auch dafür ausgesprochen das "backen" mit Meshes als Endprodukt anstelle von Impliziten Oberflächen zu machen.
    Vorteil: Die können mit Bordmitteln geglättet werden.
    Rendern geht fixer.


    Nachteil: Speicherverbrauch.


    Der Hauptpunkt ist eben das das direkte Rendern impliziter Flächen langsam ist.
    Bin gespannt. Bisher hat auch AoI vom Blender code schon die eine oder andere Scheibe abbekommen. Ich denke das ist positive gegenseitige Befruchtung (Naja - Fruchtfliege gegen Hornisse halt :D)


    Vid

  • Ein update zu diesem Thema:


    der Anmerkung von Elfmann folgend habe ich meine (bescheidenen) Blender-Kenntnisse um die IPO-Kurven erweitert, d.h. Animation mit Keyframes, und damit die Inflow-Geschwindigkeit animiert. Das macht das ganze gleich etwas lebendiger ! Das Fluid reagiert auf die verschiedenen Geschwindigkeiten und wird entsprechend aufgewühlt oder beruhigt sich dazwischen. Man sieht auch noch besser hier, wie Tröpfchen auf die unsichtbare Wand des Würfels prallen und manchmal daran runtergleiten:
    http://www.cardiomyocytes.com/movies/Blenderfluids-box3.mov

  • Christian,


    wie lange hat die Simulation gedauert - und auch das Rendern?


    (Und was für eine Mühle hast Du?)


    Sieht schon beeindruckend aus.
    Wie lange würde es mit RF brauchen das hinzubekommen
    (Ja - ich hätte gerne einen Vergleich).
    Und wie ist das Buch - gestolpert bin ich auch schon darüber....


    Danke vorab
    Vid

    • Gäste Informationen

    Hallo Gast,

    gefällt dir der Thread, willst du was dazu schreiben, oder möchtest du noch mehr in diesem Forum sehen und kostenlose Downloads?

    Dann melde dich bitte an.
    Hast du noch kein Benutzerkonto, dann bitte registriere dich, nach der Freischaltung kannst du das Forum uneingeschränkt nutzen.

    Hello Guest,

    Do you like the thread, do you want to write something about it, or do you want to see more in this forum and free downloads?

    Then please sign in.
    If you don't have an account yet, please register, after activation you can use the forum without any restrictions.


    Dieses Thema enthält einen weiteren Beitrag, der nur für registrierte Benutzer sichtbar ist, bitte registrieren Sie sich oder melden Sie sich an um diesen lesen zu können.
  • Dieses Thema enthält einen weiteren Beitrag, der nur für registrierte Benutzer sichtbar ist, bitte registrieren Sie sich oder melden Sie sich an um diesen lesen zu können.