Verwendete(s) Programm(e): Cinema
Heute ist Sonntag, der 4. Juli 1954.
Das Bier ist schon bereitgestellt denn in wenigen Minuten, um 17.00 Uhr beginnt die Liveübertragung des Endspiels um die Fussball Weltmeisterschaft Deutschland gegen Ungarn im Berner Wankdorfstadion.
Fernsehen war noch unerschwinglich, kostete das 4-5fache eines Monatslohns.
Zum Glück gab es das Radio, welches auch noch in 12 Monatsraten zu 24,- DM abgestottert werden muss.
Im Verlauf der Übertragung wird Herbert Zimmermann die Sätze sprechen, die ihn unvergesslich machten:
„Sechs Minuten noch im Wankdorf-Stadion in Bern. Keiner wankt. Der Regen prasselt unaufhörlich hernieder. Es ist schwer, aber die Zuschauer, sie harren nicht aus, wie könnten sie auch! Eine Fußballweltmeisterschaft ist alle vier Jahre, und wann sieht man ein solches Endspiel, so ausgeglichen, so packend - jetzt Deutschland am linken Flügel durch Schäfer, Schäfers Zuspiel zu Morlock wird von den Ungarn abgewehrt, und Bozsik, immer wieder Bozsik, der rechte Läufer der Ungarn, am Ball. Er hat den Ball - verloren diesmal, gegen Schäfer, Schäfer nach innen geflankt – Kopfball - abgewehrt – aus dem Hintergrund müsste Rahn schießen – Rahn schießt! – Tooooor! Tooooor! Tooooor! Tooooor! ...“
„Tor für Deutschland – Linksschuss von Rahn, Schäfer hat die Flanke nach innen geschlagen, Schäfer hat sich gegen Bozsik durchgesetzt. Drei zu zwei für Deutschland, fünf Minuten vor dem Spielende. Halten Sie mich für verrückt, halten Sie mich für übergeschnappt, ich glaube, auch Fußballlaien sollten ein Herz haben, sollten sich an der Begeisterung unserer Mannschaft und an unserer eigenen Begeisterung mitfreuen und sollten jetzt Daumen halten. Viereinhalb Minuten Daumenhalten in Wankdorf, drei zu zwei für Deutschland nach dem Linksschuss von Rahn der flach im linken Eck einschlug.“
oder das Ende des Spiels:
„... ist denn das möglich, dieser Siebenmeterschuß? Es ist wahr, unser Toni hat ihn gemeistert und die 45. Minute ist vollendet, es kann nur noch ein Nachspiel von einer Minute sein. Deutschland führt drei zu zwei im Endspiel der Fußballweltmeisterschaft, aber es droht Gefahr, die Ungarn auf dem rechten Flügel - jetzt hat Fritz Walter den Ball über die Außenlinie ins Aus geschlagen. Wer will ihm das verdenken? Die Ungarn erhalten einen Einwurf zugesprochen, der ist ausgeführt, kommt zu Bozsik - Aus! Aus! Aus! – Aus! – Das Spiel ist aus! - Deutschland ist Weltmeister, schlägt Ungarn mit drei zu zwo Toren im Finale in Bern! ... Nach diesen 30 Sekunden, die Sie dem Reporter verzeihen müssen - ja, bitte, müssen, denn Sie können sich nicht vorstellen was hier los war - wollen wir versuchen, in normaler Lautstärke und einigermaßen ruhig, Ihnen das weitere Geschehen hier zu schildern. Hundert, zweihundert Fotografen auf dem Spielfeld, Angehörige der Schweizer Armee bilden mit einem Seil ein Karree. Die deutsche Mannschaft, Weltmeister 1954!, ist vollkommen im Mittelpunkt der Ovationen - daneben stehen die Ungarn, die Ungarn, ruhig, gesammelt, ein Kompliment für diese Jungens die großartig verlieren können.“
Einiges aus der Scene hab ich ja schon im WIP gezeigt.
Nur der Gummibaum und die kleine grüne Auto sind nicht von mir, sondern Freebies aus dem Netz.
Sehr lange hat das Ausleuchten der Scene gedauert, ich kann die Testrender nicht mehr zählen.
Ob jetzt alles authentisch ist wage ich nicht zu behaupten.
Wahrscheinlich gab es die Tapete damals noch nicht, aber ich hab nichts geeignetes gefunden.
So nach dem langen Text jetzt viel Spass beim Anschauen und wie immer freue ich mich über jeden Kommentar.