Designstudie und W.I.P.: Außerirdische Vegetation

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  • Verwendetes Programm: Bryce 7.1


    Dieses Bild ist der Beginn einer Designstudie, mit der ich außerirdische Lebensformen in einer möglichst überzeugend natürlichen Umgebung darstellen möchte.


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    Willkommen auf Archelon, der fremdartigen Welt von GJ 667Cc


    Entdeckt im Jahr 2012 ist Archelon ein Planet, den Astronomen gerne als „erdähnlich“ beschreiben. Er umkreist einen stabilen Hauptreihenstern und befindet sich innerhalb des Bereichs, wo flüssiges Wasser existieren kann. Hier enden jedoch die Gemeinsamkeiten mit unserer Erde. GJ 667C ist ein kleiner und relativ kühler Stern der Spektralklasse M mit nur ca. einem Drittel der Masse unserer Sonne. Der Planet Archelon hingegen ist 4,5 mal so schwer wie unsere Erde. Er gehört zu einer neuen Klasse von Planeten, von den Astronomen „Super-Erden“ genannt. Der kleinere, kühlere Stern und die größere Masse des Planeten haben zur Folge, dass die Bedingungen dort sich drastisch von den Verhältnissen auf unserer Erde unterscheiden.


    Das Licht des Sterns ist schwach und orange-rötlich, mit dem größten Strahlungsanteil weit im infraroten Bereich. Während die Pflanzen auf der Erde ihre grüne Farbe dadurch erhalten, dass sie den grünen Anteil des Sonnenlichtes ungenutzt zurück werfen, so können sich die Pflanzen auf Archelon solchen Luxus nicht leisten. Um im schwachen Licht ihrer Sonne dennoch ausreichende Mengen an Kohlenstoff binden zu können, verwenden sie eine Mischung aus Photopigmenten, die das gesamte sichtbare Licht und einen großen Anteil des infraroten Lichtes einfangen und für die Photosynthese nutzbar machen. Als Folge erscheinen die Blätter schwarz, weil sie alles sichtbare Licht absorbieren.


    Auch hat Archelon nur deswegen flüssiges Wasser, weil der Planet sich so nahe an seinem Stern befindet. Nur 18 Millionen Kilometer trennen ihn von seiner schwachen Sonne. In dieser Entfernung haben die Gezeitenkräfte des Sterns die Rotation des Planeten bereits ausgebremst, so dass immer dieselbe Seite der Sonne zugewandt ist. Diese gebundene Rotation hat ein sehr gleichförmiges und berechenbares Wetter zur Folge. Abwechselnde Hoch- und Tiefdruckgebiete, wie wir sie von der Erde kennen, fehlen dort. Stattdessen wird in dem Gebiet, über welchem die Sonne auf ewig senkrecht steht, die Luft erwärmt und mit Winden auf die kühlere Nachtseite geleitet, von wo sie frostkalt über die Polargebiete wieder auf die Tagseite zurück strömt.


    Die hohe Schwerkraft hält die Vegetation niedrig und bewirkt die Ausbildung kurzer Äste und massiver Stämme. Auch wenn das Wetter gleichförmig und arm an Extremen ist, so erzeugen selbst die langsamen Bewegungen der 5 bar dichten Atmosphäre genug Widerstand, um die Größe der Bäume zusätzlich zu begrenzen. Was in dieser Atmosphäre bestehen will, muss auch gegen seitliche Drücke sehr stabil sein.


    Die Luft ist eine Mischung aus Stickstoff und Kohlendioxid, mit wenigen Prozent freiem Sauerstoff und auf der Tagseite beladen mit Feuchtigkeit aus den Ozeanen. Die dichte Luft und die Wolken dämpfen das Licht der Sonne noch zusätzlich.


    Noch ein weiterer Prozess ist als Folge der höheren Masse Archelons deutlich stärker ausgeprägt als auf der Erde, und dies ist die Plattentektonik. Die Kontinentalplatten bewegen sich schneller über die Kruste und an den Subduktionszonen wird die Landschaft von heftigem Vulkanismus geprägt. Immer wieder werden Kontinente zerrissen, neu zusammen gefügt und hohe Berge aufgeworfen, die jedoch durch die stärkere Erosion schnell wieder abgetragen werden.


    Das Bild zeigt ein altes Lavafeld, in dessen Senken sich Wasser gesammelt hat. Mehrere Arten stämmiger Bäume haben das Areal besiedelt, zudem sieht man kleineres Gestrüpp und eine Art blattloser Pflanzen mit fleischigen, aufrechten Stämmen. Die Sonne steht das ganze Jahr hindurch an derselben Stelle am Himmel. Es ist warm, feucht und für menschliches Empfinden sehr stickig. In 20 bis 30 Millionen Jahren wird dieser Kontinent durch die Plattentektonik auf die Nachtseite des Planeten geraten, was das Aussterben aller direkt vom Sonnenlicht abhängigen Organismen bedeuten wird. Doch so lange noch kleinere Landmassen auf der Tagseite verbleiben, hat die Pflanzenwelt hier eine Überlebenschance.


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    • Offizieller Beitrag

    Sowohl Story als auch Bild: Klasse! :thumbup:


    Bis auf die bereits erwähnte Größe ;) habe ich nur einen Kritikpunkt: der Nebel. Ich halte ihn für zu weiß - da die Sonne nur schwach ist und so tief und rot über dem Horizont steht, müsste er eigentlich orangener sein, oder?

  • habe ich nur einen Kritikpunkt: der Nebel. Ich halte ihn für zu weiß - da die Sonne nur schwach ist und so tief und rot über dem Horizont steht, müsste er eigentlich orangener sein, oder?


    Ja, das stimmt. Werde ich einarbeiten. ;)


    Zitat von spacebones

    Was aber hat denn dabei derartig lange rendern müssen??


    Das sind anteilig die Wolkenschicht, die Blätter und der Bodennebel zusammen mit der Wasseroberfläche. Na gut, der Prozessor ist auch nur ein Celeron 900 mit 2,2 GHz.

  • In dieser überarbeiteten Fassung habe ich ein paar eurer Anmerkungen aufgegriffen und zusätzlich noch ein paar logische Fehler beseitigt. So war in der ersten Fassung z.B. Bodennebel zusammen mit einer vom Wind bewegten Wasseroberfläche zu sehen, das passte natürlich nicht zusammen.


    Und auf vielfachen Wunsch ist es jetzt auch etwas größer. ;)

    • Offizieller Beitrag

    Jepp, sieht gut aus :thumbup: .


    Die Stammtextur des großen Baumes vorne rechts, könnte etwas Bump , noch besser wäre Displacement, vertragen, wenn Dein Rechner da noch mitspielt . Bei den hinteren Bäumen ist es ok. Nur so als Tipp.


    Lg
    Kushanbku

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