Verwendete(s) Programm(e): DS 4.7Pro, Hexagon, Gimp
Ich arbeite gerade (mal wieder) an einem Rollenspiel-Charakter. Er ist schon ein wenig erfahrener (Lvl 13/20) und hat eine bewegte Geschichte hinter sich.
Taibar Blackskin ist ein Tiefling. Tieflinge sind Nachkommen von Dämonen oder Teufeln mit Menschen (oder anderen Humanoiden). Sie sind nicht von sich aus böse, doch viele von ihnen haben Schwierigkeiten, die Natur ihres bösen Elternteils ganz zu verdrängen. Taibar hat den schwierigsten Weg für einen Tiefling eingeschlagen: er ist ein Paladin geworden, ein Streiter für das Gute im Namen seiner Göttin Sarenrae (Licht, Sonne, Gerechtigkeit, Heilung... eine gute Göttin).
Im Laufe der Zeit hat er sich mit einigen Freunden zusammengetan, darunter eine Klerikerin der gleichen Göttin, ein "Experte", ein Wildnisführer, eine Hexenmeisterin und ein Krieger. In die Klerikerin war Taibar heimlich verliebt. Sie haben viele, viele Abenteuer zusammen bestritten, doch irgendwann kamen sie an einen Punkt, wo sie einen bösen schwarzen Drachen und einen Dämon gleichzeitig bekämpfen mussten. Das hat dann den Wildnisführer, den Krieger und die Klerikerin das Leben gekostet und die Hexenmeisterin wahnsinnig zurückgelassen. Leider hatten sie jedoch nicht das Geld, die notwendigen Materialien für eine Wiederbelebung ihrer Freunde zu beschaffen.
Taibar gelang es schließlich, die Hexenmeisterin aus ihrem Wahnsinn herauszuführen, und gemeinsam mit der Tochter des Kriegers, die sie unter ihre Fittiche genommen hatten, bekamen sie schließlich das Geld für zwei Wiederbelebungen zusammen. Da er wusste, dass die Hexenmeisterin und der Wildnisführer ein stabiles Paar gewesen waren und auch der Experte und der Krieger einander innig zugetan, sprach er sich für eine Belebung dieser beiden aus - "Die Priesterin habe ihrer Göttin gedient und sei vermutlich in deren Gefilde eingegangen, da sollte sie glücklich sein" war sein Argument, auch wenn es sein eigenes Herz versehrt hat.
An dem Tag der Wiederbelebungen hat er die Stimme seiner Göttin gehört, die ihm befahl, "sie anzusehen". Also wandte er seine Augen dem sonnendurchfluteten Fenster zu.
Tagebuchauszug der Hexenmeisterin:
"Taibar kniege auf den Fliesen in der kleinen Kapelle, in der Heron und Windtänzer sich nach ihrer Wiederbelebung mit uns eingefunden hatten, und blickte durch dieses vermaledeite Fenster. Es hat mich noch nie so gegruselt wie in dem Moment, als ich den Rauch aus seinem Gesicht aufsteigen sah. Windtänzer ging näher, doch er wich erschrocken zurück.
'Taibar, deine Augen werden verbrennen!' rief er, aber Taibar nickte nur. 'Warum siehst du nicht weg?'
'Wenn mir meine Herrin befiehlt, gehorche ich', antwortete Taibar schlicht. Hilflos mussten wir mit ansehen, wie unser Freund sein Augenlicht verlor. Doch gerade, als Heron und ich uns wütend abwenden wollten, geschah etwas Wundersames: Elohis Umrisse wurden geisterhaft vor dem Fenster sichtbar. Es war merkwürdig, doch sie schien in unser aller Köpfen zu uns zu sprechen. Sie fragte Taibar, wenn er sich entscheiden müsste zwischen ihr und Sarenrae, wen er wählen würde. Taibar zögerte kurz, doch dann antwortete er fest: 'Sarenrae.' Daraufhin manifestierte sich auch Elohis Körper, und sie barg Taibars Kopf an ihrer Brust. Der einzige Unterschied zu früher waren die weißen Schwanenflügel, die nun aus ihrem Rücken sprossen und ihre celestiale Ahnin noch etwas mehr verrieten. Dann überstrahlte die Sonne durch das Fenster so ziemlich alles, und ich musste wegsehen.
Als ich wieder hinschauen konnte, sah ich jedoch zwei Paar Flügel. Ich dachte zunächst, dass der Schatten gegen das Fenster das zweite Paar so schwarz wirken ließ, doch es waren tatsächlich Rabenflügel, die Sarenrae offenbar Taibar geschenkt hatte. Sein Augenlicht hatte er jedoch noch immer nicht wieder.
Wir haben ihn aus der Kapelle herausgeführt und nach Hause gebracht. Er hat nicht mal gejammert. Paladine! Vermutlich freut er sich noch über das Wunder, das er miterlebt hat. Gut, ich muss gestehen, es war wirklich beeindruckend, besonders, als Elohi wiederkam. Ich habe die beiden auch noch sprechen gehört, bei ihm im Zimmer. Kleriker und Paladine haben beide einen Sprung in der Schüssel...
'Ich bin froh, dass du wieder bei uns bist, Elohi.'
'Ich auch. Allerdings hattest du Recht, was meinen Aufenthaltsort anging.'
'Warum bist du dann zurückgekehrt? Du hättest eine Ewigkeit an Sarenraes Seite verbringen können.'
'Erinnerst du dich, was ich dich gefragt habe?'
'Ja. Aber ich habe mich doch für Sarenrae entschieden...'
'Genau wie ich es getan hätte. Aber du hast gezögert...'
Was ich danach noch gehört habe, schreibe ich besser nicht auf. Ich frage mich nur, wo sie ihre Flügel dabei hingepackt haben..."
Mit anderen Worten: Taibar ist blind. Zwar hat ihm seine Hexenmeister-Freundin ein Stirnband gebastelt, das es ihm ermöglicht, zwei Mal am Tag für 100 Minuten zu 'sehen', als hätte er ein Echolot eingebaut, und er hat auch geübt, blind zu kämpfen, doch alles, was mit den Augen zu tun hat, ist für ihn verloren.
Aktuell ist er jedoch von seiner Freundesgruppe getrennt, weil sie befürchten, zusammen zu viel Aufmerksamkeit zu erregen. Er ist in der Stadt, wo auch Drusilla Gladiatorin ist, und soll dort jemanden befreien. Allerdings ist ihm klar, dass er das durch Kampfkraft allein nicht schaffen wird. Mit anderen Worten, er wird unsere Charaktere vor ein paar nette Probleme stellen...
Das Ganze ist noch ein WIP, da ich daran nicht allzusehr arbeiten kann, während mein Mann mir über die Schulter guckt. Es fehlen noch so ein paar Ausrüstungsgegenstände, und aktuell habe ich die Schrift unten eingefügt, um den Platz nicht so leer zu lassen. Ich überlege noch, was da hin kommen kann.
Das Falchion, das er führt, habe ich selbst gemodelt - es wird auch für Aziz gute Dienste leisten. Ist allerdings relativ quick'n'dirty, vor allem die UV-Map. In Gimp ist gelaufen: Augen aufpeppen, bissl Haar-Verbesserung, Schrift, Desaturierung.