Lieber 3dcrew...
Danke, daß du dir auch mal meine Geschichte durchgelesen hast.
Das das erste Fünftel unglücklich geschrieben wird - ist mir nicht aufgefallen - wird aber wohl stimmen. Find ich eigenartig, weil ich ja schon die ganze Geschichte praktisch im Kopf hatte - ausser den Vultu-Lok-Teil.
Da war Beratung weniger erforderlich. Die Emoni waren ja schon viele Millionen Jahre von einem staatlichem System getrennt. Gesetze, Verwaltung, usw. obliegen am ehesten Vultu-Lok. Dieser hatte diese Aufgabe schließlich auch vollständig erfüllen müssen als er noch Gefängniswärter spielen mußte. Das es trotzdem Bezirksverwalter gibt, ist eher eine Art Ehrerweisung Vultu-Lok gegenüber, das man ihm Arbeit abnimmt, obwohl es nicht einmal so erforderlich wäre. Dementsprechend hat die Meinung eines Emoni auch keinen wirklichen Stellenwert. Vultu-Lok wußte sicher bescheid, daß die Eurynome zu der Emoni-Welt vorgedrungen war - und er wußte daher sicher auch schnell, ob er gewähren würde, sie zu sich zu lassen. Hätte da das höchste "Tier" in der Glasstadt gesagt : "Ne, du hast keinen Zutritt", doch Vultu-Lok hätte sie sehen wollen, dann hätte das Wort des hohen Tiers nix genutzt.
Die Aufgaben sind also eher aus eigener Berufung gemacht - weniger weil die Emoni es müssen. Legt einer sein Amt ab - beschließt sich zu Faulenzen, passiert auch nichts schlimmes.
In einem Forum, dessen Link ich oben auch anführte, bin ich mehr auf Vultu-Lok eingegangen. Also soziologischer. Dabei habe ich versucht keine willkürlicher "Nach-Zurechtbiegungen" auf die Beine zu stellen, sondern zwangsläufige Ergebnisse versucht zu erschließen, von einer Welt, die künstlich, und perfekt ist, und nochdazu von einem hochentwickeltem Computerwesen diktiert wird.
Ganz so nebenbei hielt ich die Technik des Bücherlesens leider nicht für sooo revolutionär. Erstens überlegte ich mir, daß durch diese Methode kaum wirklich nebensächliche Aufzeichnungen möglich sind - andererseits : wozu braucht man nebensächliche Aufzeichnungen ? Gibt ja schließlich nichts mehr zu lernen, oder zu erforschen, in dieser in sich abgeschlossenen künstlichen Welt.
Andererseits beschreibt Herbert W. Franke in seinem Buch "Orchideenkäfig" ein ähnliches Prinzip : dort hatte der Hauptdarsteller eine Art Tonband in ein Gerät gesteckt, dann ein Helm aufgesetzt, und sich auf ein Motorradähnliches Gefährt gesetzt - zugleich erschienen ihm Aufzeichnungen, als wäre er dort anwesend.
Nun gut - in meiner Story ist das glaub ich hübscher beschrieben.
Aber auch der Film "Strange Days" geht da ähnliche Wege, wo auf einer einfachen Minidisc, Erinnerungen gespeichert, und wiedergeben werden können.
Also ich hab gewissermaßen nichts neues geschaffen - nur ein wenig exotischer gemacht - und ich glaub auch, etwas praktischer. Trotzdem ändert es daran nichts, daß die Idee eben nicht mehr revolutionär ist, denk ich.
Achja - ich habe natürlich auch in der Schule gelernt, daß man für ein und dieselbe Sache, in mehreren Sätzen nicht das gleiche Wort verwenden soll. Ich meine auch, daß mein Wortschatz groß genug ist, daß ich bei einigen Teilen der Story nicht darauf angewiesen wäre, einige Wörter öfter hintereinander zu benutzen. Ich habe es an einigen Stellen also absichtlich gemacht - damit die etwas lumpige Art von Dan besser zum Ausdruck kommt.
Dennoch, bleibts wie es ist : ich bin mir im klaren, daß die Geschichte leider wirklich paar grammatikalische, stilistische und rechtschreib"technische" Fehler hat.
Nun, du hast auf jeden Fall mal das gewissermaßen offene Ende von "Das blaue Flackern" erfasst, 3dcrew.
Es steht an sich wirklich nicht fest, wie Dan auf die Manipulation des Sensors durch Jane reagieren wird. Ob er Janes Lösung gutheißt, oder ob er sich mit dem Gedanken schon angefreundet hat, daß es mit Jane nichts werden kann. Tja - und hier setzt im Grunde ja die Fortsetzung : "Das Ungewisse" an 
Werd ich dir auch schicken können, wenn du willst.
Ich meine auch, daß ich die Fortsetzung, dank der vielen Kritiken, gewissenhafter und besser schreiben kann.
Im übrigen ist es so, daß den meisten Lesern die Tiefe der Charakteren gar nicht aufgefallen ist. Du bist irgendwie der erste 3dcrew. Die meisten finden nämlich die erste Hälfte der Story langweilig, obwohl ich sie wichtig hielt, damit die Charakteren eben Tiefe erhalten, und nachvollziehbar, bzw. authentisch werden. Diese Arbeit war in "Das Ungewisse" zum Glück nicht mehr erforderlich. Einige Leser stören sich an zu ausgearbeiteten Charakteren eben. Den Standpunkt kann ich auch verstehen. Manchen ist die bloße Handlung wichtiger, als die Authenzität der Handlung.
Wie dem auch sei - dein letzter Absatz hat keinen Denkfehler - kannst beruhigt sein. Alles haargenau so, wie ich es erhofft habe, bei dem Leser meiner Story - also das ihm diese Gedanken aufkommen. Eigentlich hoffte ich auch,durch die vielen Freiräume innerhalb der Geschichte, dem Leser genug Mut auch gegeben zu haben, daß er viele der Fragen die sich am Ende aufwerfen, er selbst wagt, zu beantworten. Wenn er es soweit schafft, daß ihm diese Fragen hochkommen, dann heißt es im Grunde schon, daß er genug Konzentration für die Story gewidmet hat - und das er daher getrost Interpretationen anlegen kann, die nicht geschichte-abwegig wären.
Aber wie gesagt - für die, die es verstanden haben, aber dennoch nicht wagen, zuviel Interpretationen vom Ende zu machen, werd ich ja "Das Ungewisse" schreiben.
Es ist wie gesagt ja schon in Arbeit - und bin sogar gerade schon beim "Finale", derjenigen Story.
Die Fragen, die nicht beantwortet werden können, die du aber auch aufgeworfen hast, werden in "Das Ungewisse" aber beantwortet *gg*