Ich will da keine Verteidigung für Panic starten - Wizards Kritik geht nämlich schon in die richtige Richtung.
Ich möchte vielmehr abklären, wie es zu Wizards Kritik kommen konnte.
Die Wirkung, das die Bäume in der Reihe stehen, entsteht wirklich. Daran ist aber vielmehr die Perspektive dran schuld, als die reihenhafte Aufstellung der Bäume. Auch haben die Bäume verschiedene Größen wie ich sehe. Sehr gut ist das genau bei einem Baum zu erkennen, welches in der Mitte ist (ist nur etwa halb so groß wie die übrigen Bäume).
Die Kritik von Wizard, daß das gegenüberliegende Ufer zu hell ist, sowie die Kritik, daß der Stein vorne rechts schwebt, und die Kritik, daß die Bäume wie eine Folie wirken, haben ein und denselben Ursprung :
Nämlich das die Lichtquelle praktisch NUR an den Steinen (bzw. gegenüberligendem Ufer) Objekten vage auszumachen ist. Bestenfalls geben geringe erhellte Stellen an den Bergen noch einen Hinweis auf die Lichtquelle. Direkt hinter dem Adler jedoch erscheint eine andere Lichtquelle, die scheinbar ÜBERHAUPT KEINEN Einfluß hat, auf die Szenerie ! Dadurch wird der Sinneseindruck des Bildes verwirrt und es entsteht der Eindruck, daß die Szenerie nicht plastisch wäre (zB. das die Bäume wie eine Folie wirken).
Der Stein rechts vorne schwebt nämlich durchaus NICHT in der Luft. Das erkennt man an der Spiegelung des Wassers, die direkt unter ihm ist - ja ihn sogar etwas noch "einnimmt" (die Spiegelung setzt nämlich nicht genau an der unteren Kante des Steines an, sondern schon vorher, was darauf hinweist,das der Stein im Wasser drin ist).
Der Eindruck, daß der Stein schwebt, entsteht durch die massive Belichtung des Steines, während belichtungsmäßig der ganze übrige Teil des Bildes bescheiden gehalten wurde (die belichtetsten Stellen sind das gegenüberliegende Ufer, und die Steine im Fluß).
Durch die etwas zu hellen Steine im Fluß, erscheint es eben so, als würden sich die Steine zu sehr abheben. Vor allem mit Wasser benetzte Steine erscheinen dünkler, als trockene Steine (vergleiche den trockenen Asphalt im Sommer, auf dem dann Sommerregen fällt
- bei praktisch allen anderen Steinen ist das ebenso).
Das Problem ist : Wenn du die Belichtung so stellst, daß sie wirklich aus der Richtung hinter dem Adler kommt, dann entsteht Gegenlicht - sodaß man den Vordergrund dunkel gestalten muß, denn wenn man den Vordergrund hell läßt, wäre es irrealistisch. Wenn man aber den Vordergrund dunkel gestaltet, dann ist die ganze Arbeit mit dem Vordergrund umsonst gewesen.
Ich würde also im insgesamten dir raten :
Die Steine etwas dünkler machen, sowie das gegenüberliegende Ufer, wie Wizard gesagt hat. Wenn du die Steine dünkler machst, entsteht schon nicht, oder nur kaum mehr der Eindruck, die Steine würden schweben.
Wenn du willst, kannst du nach Wizard natürlich auch andere Bäume auf die gegenüberliegende Seite geben. Dadurch wird dieser Teil nicht realistischer, wie Wizard sagt - aber er wird abwechslungsreicher. Es gibt aber auch Stellen in der Natur, die nur aus Nadelbäumen (Fichten, Tannen,usw.) bestehen. Deswegen sehe ich diese Änderung nicht allzunotwendig. Naja, aber probier dennoch den Vorschlag von Wizard aus - weil das Bild dadurch vielleicht dem Auge viel mehr bieten wird.
Das Licht hinter dem Adler würde ich, so sehr es auch weh tut, weggeben. Denn das irritiert die Szenerie nur (Gegenlicht, wobei jedoch keines der Objekte davon beleuchtet, wird, usw.).
Stattdessen würde ich die Wirkung dieses Lichts durch einen schönen (orangelichen ?) Sonnenuntergangshimmel ersetzen.
Wenn du weiters nicht die Absicht hattest, die Wolken psychedelisch zu machen, würde ich an deiner Stelle versuchen, irgendwie strukturiertere Wolken ins Bild reinzubringen - also wolkenähnlichere Wolken.
Da das Licht hinter dem Adler also entfällt, würde vermutlich auch die Wirkung des Adlers entfallen.
Dies kann man so kompensieren, indem man der Adler eine andere Seite zeigt (also nicht von vorne), oder indem man den Adler eine andere Position im Bild gibt.
Wenn du jedoch auf diese Ratschläge nicht hören willst - du aber Wizards Kritik dennoch ernst nimmst, dann würde ich folgendermaßen vorgehen :
Ich würde die Betrachterposition selbst ändern. Und zwar so, daß man die Baumreihe nicht mehr direkt anschaut, sondern von der Seite (das man also den Fluß hinauf, oder hinab schaut, während eben auch das andere Ufer ins Bild hineinkommt). Dadurch würde auch eine Tiefe ins Bild hineinkommen, was die Wirkung der "Folie" aufheben würde. Welche Blickrichtung du letztendlich wählst, ist dir dann überlassen. Adler, und sein Licht von hinten ;-), könnten bei der neuen Perspektive sicher ebenfalls eingebaut werden.
Wizards Kritik ist durchaus berechtigt (nicht das durch dieses Posting der gegenteilige Eindruck entstand) - und es freut mich zu sehen, daß sich ihre Kritik derart hoch entwickelt hat, daß man ihr ansieht, daß sie sich wirklich mit einem Bild auseinandersetzt - und zwar genau auseinandersetzt. Das macht ihre Kritik wertvoll.
Ich hoffe ich konnte weiters erklären, wieso Wizard das kritisiert hat, was sie kritisiert hat - eine ähnliche Kritik hätte ich nämlich auch abgegeben.
Du siehst (wie Wizard auch schrieb), daß du schon in eine andere Kategorie aufgestiegen bist. Und glücklicherweise fiel die Kritik zu deinem Bild so aus, daß du der Kritik leicht nachkommen kannst (also die genannten Verbesserungsvorschläge am Bild keine allzugroßen Mühen sind).
Letztenendes aber legst du dann fest, wie sehr du dieser Kritik nachkommst, oder ganz neue Elemente ins Bild einfügst, um einige Kritikpunkte zu beseitigen (zB. einen verdorrten Ast, der sich auf den Stein rechts vorne legt
- nur ein Beispiel). Deiner Kreativität sind ja keine Grenzen gesetzt. Ich habe bei meinen Bildern Fehler oft dadurch beseitigt, daß ich getrickst habe, und nicht den Fehler an sich behoben habe - das geht nämlich auch
- ist manchmal sogar noch besser für das Bild.
So, jetzt komm ich mal zum Ende aber *g*.
Dein Bild an sich ist schon gut aufgebaut. Man sieht die Mühe an dem Bild - man sieht die Detailverliebtheit (sogar die Busch/Strauchzone hast du nicht vergessen ;-))
Für mich wirkt beim gegenüberliegenden Ufer die Bäume auch gar nicht wie eine Folie (aber ich verstehe, wenn es dem ein oder anderen so erscheint, weil die Bäume eben frontal zum Betrachter stehen, und dadurch die Tiefe verloren geht). Für mich wirkt das Bild also schon sehr realistisch. An den Bergen könnte man aber durchaus auch was ändern, wie Wizard auch sagte. Aber Berge scheinen in Vue nicht einfach zu sein - weil es ist nicht das erste Bild, wo die Berge etwas unrealistisch erscheinen (von der Form).
Vielleicht könnte man auch eine Zwischenzone zwischen Berg und Nadelbäume einfügen ? So erscheint nämlich der Übergang von Hintergrundsbergen zu Nadelbäumen zu abrupt.
Trotzdem schön gestaltet das Bild - vor allem eben die vorderen 2 Drittel.
Ich find, das wird noch ein sehr schönes Bild werden. Bietet ja jetzt schon viel fürs Auge 
PS.: durch die von scharf Links kommende Sonne, die nochdazu wohl nur etwa 20 Grad über dem Himmel steht, ist die Idee, die Steine dünkler zu machen, wohl nicht die beste. Dieser Verbesserungsvorschlag würde die Steine womöglich nur noch unrealistischer erscheinen lassen. Hmm..ein Ersatz für diesen Verbesserungsvorschlag fällt mir aber jetzt nicht ein. Sorry.