Ich liebe Comics - die gezeichneten.
Aber wie schreibt er so schön provokant:
ZitatIf you are a comic purist then the answer is simple,
“Yes, you are cheating! How dare you use a computer to make art! The robots are coming! F@$k technology!”
Das ist nicht der Punkt. Ich schätze, selbst "richtige" Comic-Zeichner benutzen heutzutage wahrscheinlich den Computer. Zeichnen, kolorieren und editieren ist in Photoshop einfach unschlagbar einfacher als auf traditionellem Papier - man denke nur an die Korrekturmöglichkeiten. Und es gibt durchaus originelle Comics, die mit oder unter Zuhilfenahme von 3D Programmen erstellt wurden. Selbst Programme wie DAZ Studio oder Poser können helfen, die richtigen Posen, Kamerapositionen und Perspektiven zu finden.
Für mich ist die Grenze allerdings dort, wo jemand nur Zeugs aus den 3D Shops zusammenkauft und damit seine Bildergeschichte zusammenrendert. Ein wesentliches Element des Comics - der künstlerische Stil - geht dabei verloren. Und ja - rendern im "Comicbook" Style wie es zum Beispiel in Poser möglich ist betrachte ich tatsächlich als "Cheating", denn den Computer für sich "zeichnen" zu lassen ist ziemlich lahm (mal ganz abgesehen vom Ergebnis, das kaum wirklich zu überzeugen mag).
Der Stil, in dem ein Comic gezeichnet ist, ist seine unverwechselbare "Sprache". Die Werke von Drulliet, Möbius, Goscinny, Charles M. Schultz, Steve Ditko, Frank Miller, Dave Gibbons und wie sie alle heißen "sprechen" durch die Art wie sie gezeichnet und koloriert sind, durch ihren visuellen Eindruck springen sie uns an - oder eben nicht. In DS oder Poser gerenderte Bilder können das nicht, da das Ergebnis im besten Fall in Richtung Realität tendiert und damit eher zum (stilistisch eher reizlosen) Fotoroman wird. Und wir alle kennen die Unzulänglichkeiten der Inhalte, seien es Figuren, Kleidung oder Haare... und was einem sonst beim Content in die Quere kommt. Von der Originalität mal ganz zu schweigen, wenn man auf den DAZ Shop angewiesen ist wird es einem schwer fallen Dinge wie z.B. in "Lone Sloane", "Morbus Gravis" oder auch "Asterix" zu visualisieren.
Ist also der Einsatz des Computers bei der Erstellung eines Comics "Cheating"? Sicher nicht - er ist das lediglich modernste Werkzeug, das zu Verfügung steht.
Wer allerdings glaubt, er braucht nur DS oder Poser anzuschmeißen und kann damit einen fertigen Comic rendern, der springt IMHO zu kurz.
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