Nachdem ich nun einige Versuche mit den Planeten absolviert habe, möchte ich meine Zwischenergebnisse kurz hier vorstellen. Die Planetenrender sind nicht ganz einfach und ich hatte anfangs das Problem, dass die erzeugten Planeten relativ flach aussahen. Auch die mit Vue mitgelieferten Materialien sind in dieser Größenordnung nur bedingt brauchbar, weil sie auf so große Entfernungen oft eher einfarbig aussehen. Hier ist mal mein Lösungsweg für einen einigermaßen überzeugenden Planeten. Das Szenario ist eines für Gliese 667Cc, einen etwa 3,8 Erdmassen fassenden Planeten, der einen roten Zwergstern umkreist und etwas mehr als 80% der irdischen Sonneneinstrahlung erhält. Die globale Temperatur schätzt man auf ca. 4°C, das sind 11°C weniger als auf der Erde.
Ich habe mich anfangs noch an diesem Tutorial orientiert ( http://www.e-onsoftware.com/wi…torials/Creating_a_Planet ), fand das aber schwierig umzusetzen, weil es sehr viel Erfahrung voraussetzt und wichtige Schritte überspringt.
Ganz gut funktioniert es, wenn man sich den Planeten von unten nach oben konstruiert, also beim Gelände anfängt und mit den Wolken abschließt. Für das Gelände gibt es mehrere gute Seiten, auf denen man Kartenmaterial bekommen kann, wie z.B.
http://astrogeology.usgs.gov/tools/map
http://solarviews.com/cap/mars/marscyl2.htm
http://nasa3d.arc.nasa.gov/
Es beginnt mit einer Szene, deren Radius auf 6.400 km eingestellt ist. Dies ist der Radius der Erde und man kann sich z.B. bei den Meeres- oder Wolkenebenen an den tatsächlichen Gegebenheiten der Erde orientieren. Das Terrain ist ein prozedurales.
Die größte Schwierigkeit bestand für mich zunächst darin, ein brauchbares Relief auf den Planeten aufzutragen. Die ersten Ansätze - wo ich dem Tutorial noch gefolgt war - sahen einfach nur flach aus. Für das Beispiel hier habe ich eine Topographiekarte der Erde und des Mars zusammen mit einer fraktalen Funktion im "Altitude Production"-Fenster des Geländeeditors gemischt (analog zu dem im Tutorial gezeigten Beispiel). Dann habe ich unter "Funktion laden..." noch ein weiteres starkes Gelände dazugefügt. Das Vorschaufenster zumindest behauptet, dass auch die Planetenkarten noch verwendet und nicht komplett überschrieben werden... Die Skalierung der Funktion habe ich auf den Faktor 1000 eingestellt.
Danach muss das prozedurale Terrain allerdings selbst noch skaliert werden (im Hauptfenster). Hier fand ich es erforderlich, das Terrain in der Z-Ebene auf 30.000 bzw. 60.000 km zu dehnen. Rein logisch betrachtet ergeben diese Zahlen keinen Sinn, jedoch ist unterhalb dieser Schwelle einfach kein Höhenprofil zu sehen. Zwei Beispiele sind im Anhang eingefügt. Hier kann dann auch die Meeresebene eingefügt werden.
Im nächsten Schritt wird dem Gelände und auch dem Ozean ein passendes Material zugewiesen. Ich habe ein gemischtes Material verwendet und die Höhensteuerung auf den Meeresspiegel festgelegt. Es sind alles Materialien aus dem Vue-Fundus, aber die Skalierung ist auf Werte zwischen 100 und 500 erhöht. Auch das Meeresmaterial muss angepasst werden. Das Ergebnis ist im Anhang zu sehen.
Zum Schluss kommen die Atmosphäre und die Wolkenschichten. Man kann ganz gut mit der Standardatmosphäre beginnen und sich dann an ein für das Szenario passendes Ergebnis herantasten. Ich habe die Kilometerangaben für "Sky" und "Haze" etwas höher gesetzt, um eine dichtere Atmosphäre zu erhalten. Mit den Kugelszenen funktionieren allerdings nur solche Atmosphären, bei denen man im Atmosphäreneditor selbst die Sonnenfarbe nicht mehr verändern kann. Diese muss dann über das Sonnenobjekt eingestellt werden (in diesem Fall auf Rot). Gutes Wolkenmaterial gibt es übrigens hier:
http://www.shadedrelief.com/natural3/pages/clouds.html
Im Beispiel hier habe ich nacheinander drei Wolkenschichten eingfügt: einmal eine "High Cumulus"-Schicht in 1 km Höhe aus der Wolkensammlung, weil mir diese an der Tag/Nacht-Grenze einen sehr schönen Effekt erzeugt, und zwei Wolkenkarten in 3 bzw. 5 km Höhe. Hier geht man beim Wolkenmaterial zunächst auf "Planetary Cloud Base" und lädt darauf die Karte für die Dichteinformation der Wolke. An den Wolkenreglern lässt sich das Aussehen dann noch sehr flexibel anpassen. Das vorläufige Endergebnis ist unten zu sehen.
Bei Interesse kann ich auch gerne ein paar Bildschirmfotos nachliefern, für heute Abend waren mir das nur zu viele Dateien. 
