Mit der nachfolgenden Szene bin ich mal spektral in die andere Richtung gegangen. Waren zuvor die leuchtschwachen M-Sterne das Thema und wie Organismen sich an eine Umgebung mit wenig photosynthetisch verwertbarem Sonnenlicht anpassen könnten, so stehen Sterne der Spektralklasse F ihnen genau entgegen gesetzt gegenüber. Unsere eigene Sonne gehört zur Spektralklasse G2V. Dabei steht das "V" als Zeichen für die Hauptreihe der stellaren Evolution. Die Hauptreihe unterteilt man von ganz schwer schwer / ganz hell nach sehr leicht / sehr leuchtschwach in die Klassen O, B, A, F, G, K, M. In dieser Phase nutzen die Sterne Wasserstoff als Energiequelle. Jede dieser Klassen wird wiederum unterteilt in Unterklassen von 1 (schwer/hell) bis 9 (leicht/schwach). Als "G2V" ist unsere Sonne somit ein relativ heller Stern der Klasse G. Man schätzt, dass >90% aller Sterne in unserer Galaxis sich auf die schwächeren Klassen verteilen. Somit ist unsere Sonne schon mal ein sehr besonderer Stern. Ein Stern der Klasse "F2V" wäre um ca. 50% leuchtstärker. Ein bekannter F-Klasse Stern ist z.B. Procyon. Sirius A gehört schon zur Klasse A.
Leuchtkraft und Verweildauer auf der Hauptreihe verhalten sich umgekehrt proportional zueinander - je heller der Stern, desto schneller wird er seinen Wasserstoffvorrat verbraucht haben und die Phase des Roten Riesen eintreten. Für Sirius A schätzt man, dass er ca. 1 Milliarde Jahre auf der Hauptreihe bleiben wird. Sehr schwache M-Sterne bleiben wahrscheinlich bis zu 1 Billion Jahre (--> 1.000 Milliarden Jahre) auf der Hauptreihe. Unsere Sonne bleibt ca. 10 Milliarden Jahre in dieser Phase.
Astrobiologen schätzen, dass Sterne der Klasse F die schwersten sind, die auf ihren Planeten noch so etwas wie dem irdischen Leben Vergleichbares beherbergen könnten. Ihre Hauptreihenphase ist etwas kürzer als die der Sonne (je nach Masse ca. 5-8 Milliarden Jahre). Damit könnte ein Planet immer noch lange genug ein lebensfreundliches Klima erhalten. Schwerere Sterne wie Sirius A könnten zwar Planeten besitzen, aber die schneller einsetzende Phase des Roten Riesen würde jede Biosphäre vernichten, bevor sich dort komplexeres Leben entwickeln könnte.
In dem weiter oben erwähnten Artikel von Nancy Kiang ging es um die Farben der Photosynthese unter verschieden hellen Sternen. Ein Stern der Klasse "F2V" wäre um ca. 50% heller als die Sonne und das Spektrum wäre zum blauen Bereich hin verschoben (auch wenn das menschliche Auge das Licht immer noch als weiß wahrnehmen würde). Pflanzen auf einem Planeten um solch einen Stern hätten viele hochenergetische Photonen zur Verfügung. Ihre Blätter würden vermutlich im blauen Bereich absorbieren, während sie die roten Wellenlängen weitgehend vernachlässigen und wieder zurückwerfen. Das äußere Erscheinungsbild wäre eine rote Vegetation.
Auch irdische Pflanzen verwenden rote Blattfarbstoffe, die Carotinoide. Diese dienen sowohl als Hilfspigmente bei der Photosynthese als auch zur Abschwächung des einfallenden blauen Lichtanteils. Es sind vor allem die blauen und violetten Wellenlängen, die in den Zellen sehr reaktive Sauerstoffradikale freisetzen, welche wiederum die DNA schädigen. Bei den meisten Pflanzen überwiegt allerdings mengenmäßig das grüne Chlorophyll, weswegen die Blätter grün aussehen. Pflanzen unter einer F-Klasse Sonne könnten nicht nur Chlorophylle besitzen, die stark im blauen Bereich absorbieren, sondern zudem auch noch intensiven Gebrauch von Carotinoiden machen, um sich vor den schädlichen Wirkungen des Sonnenlichtes zu schützen.
Die folgende Szene soll mal solch ein kleines fremdartiges Biotop darstellen. Bei den Pflanzen habe ich mich aus dem Vue-Bestand bedient und sie dem Szenario entsprechend abgewandelt. Einige von Spacebones Blättern sind auch dabei. Das Gelände trägt Ökosysteme auf zwei Schichten: Einmal eine Artengemeinschaft direkt am Ufer, die zweite in den Höhenlagen. Die Bäume sind einzeln gesetzt. Ich hoffe mal, dass es einigermaßen natürlich gewachsen aussieht. 
