Vielleicht hat sich schon jemand über meinen Mail-Anhang bezüglich des "Freifunk" gewundert und weiß nichts damit anzufangen. Also versuche ich es an dieser Stelle mal, es in diesem Faden zu erklären und warum ich es unterstütze und nutze.
Grundsätzlich benötigt das Freifunknetz keinerlei Knebelverträge, um ins Internet zu kommen, sondern nur einige sehr soziale Betreiber von Knoten, die ihre Highspeed-Leitungen via Funk (WLan) anderen Menschen zur Verfügung stellen.
Seit gesetzlicher Novellierung und technischer Anpassungen unterliegen jene privaten Betreiber auch keiner Haftung für den getunnelten Datenverkehr mehr.
Soweit - so gut ...
Nostalgischer Hintergrund: Es war ein langer Weg, der mit den ersten Mailboxen und modifizierten Akustikkopplern im Netz der Gelben Pest begann, als der CCCH mit Wau Holland das Laufen lernte ... lang ist es her.
Einen staatlich geförderten Internetzugang gibt es aber auch heute noch nicht, obwohl es durch das verordnete Homeoffice und die Schließung von Schulen während der Pandemie dringend angeraten wäre. Woran mag das liegen?
Ich denke, und diese Meinung muss natürlich niemand teilen, an den politischen Versäumnissen der letzten Jahre in Bezug auf die Wichtigkeit des Netz-Ausbaus ... oder vielleicht am Geklüngel mit den führenden Netzbetreibern. Egal ... nun zum Technischen ...
1) Auf den Seiten des Freifunk-Netzes könnt ihr euch bei Interesse informieren und Abdeckungs-Maps eurer Region oder Stadt aufrufen, um euch einen groben Überblick der Netzabdeckung und deren Knoten zu verschaffen.
2) Sollte einer dieser Knoten in freier Sicht zu eurer Wohnung liegen, dann scannt sein Signal mit einem Stick mit Miniatur-Antennen-Anschluss. (Ich empfehle z.B. TP-Link mit kleiner Stabantenne von einem alten Router.) Zum Scan und der optimalen Ausrichtung könnt ihr die kostenlose Version sytemübergreifend von "Vistumbler" nutzen, um festzustellen, ob ein Freifunk-Knoten signaltechnisch in eurer Umgebung erreichbar ist.
3) Vistumbler bietet eine "verbale" Signalausgabe, sodass der Messwert auch dann hörbar ist, wenn sich die Antenne mit euch zu weit vom Bildschirm befindet.
4) Bekommt ihr bereits damit eine Internet-Verbindung mit einem Freifunk-Knoten, dann lohnt es sich, mit einem richtigen Spargel zu klotzen, um auch als Betreiber eines Knotens anderen Menschen einen freien Internetzugang anzubieten ... also genau das zu machen, wozu der Staat bislang noch immer nicht fähig zu sein scheint.
Als reiner Nutzer reicht es jedoch bei guter Signalstärke vollkommen aus für Video-Streams via YT, Netzradio ... und für Foren sowieso.
Bei technischen Fragen fragt mich gerne, da dieser Beitrag nicht politisch ist, sondern sich erstrangig an BastlerInnen richtet.