Verwendete(s) Programm(e): Hexagon
Die Fenster des ehemaligen Ladengeschäfts waren blind; was dahinter nicht von Staub und Dreck überdeckt wurde, war noch von angegammelten Vorhängen verborgen. Auf der ebenso blinden Tür stand in bereits abblätternden Buchstaben "Leo Denver - Privatdetektiv - Okkultist". Ein angedengeltes Glöckchen verkündete, dass ich den Ladenraum betreten hatte. Rechts gegenüber von mir sah ich drei verbeulte Aktenschränke; einige der Schubladen schlossen nicht mehr richtig. Ein fleckiges, ehemals grünes und ehemals vermutlich auch gutes Ledersofa stand mit dem Rücken zur Wand, davor ein wackeliger Tisch aus dunklem Nussholz, wenn ich das unter den Kaffeeringen und Papieren, die darauf verteilt waren, korrekt einschätzte. Auf einer kniehohen Bank vor beiden Fenstern standen erstaunlich lebendige Pflanzen und eine wuchtige, alte Schreibmaschine. Mir gegenüber verhing ein dichter Holzperlenvorhang einen Gang in den rückwärtigen Teil des Hauses. Links gegenüber des Eingangs war unter einem Bücherbord eine große Pinnwand über drei kleinen Schränken; sie war vollgepinnt mit allerlei Zetteln und einem alten Playmate des Monats. Die Schränke waren auch aus Holz und staubig; die Tür des mittleren stand auf und offenbarte eine Ansammlung halbleerer Whiskey- und Bourbon-Flaschen. Obenauf standen neben einer ehedem weißen, nun beigen Kaffeemaschine eine Ansammlung Tassen und Löffel, Zuckertopf, Milchkännchen und eine Schachtel mit Teebeuteln. Es war das sauberste im ganzen Laden. Weiterhin standen dort ein kleiner, silberner Rahmen mit dem Foto einer lachenden, brünetten Frau mit viel Klimperschmuck und ein einfach in Glas gerahmtes Bild einer billig wirkenden Rothaarigen mit angenehmen, gemütlichen Gesichtszügen. Das Gruseligste war ein menschlicher Schädel, der auf einem kleinen Samtpolster ruhte. Eine weitere, noch größere Pinnwand hing an der Stirnwand, ebenso voll wie die andere, daneben eine gerahmte Privatdetektiv-Lizenz und eine alte Polizeimarke. Ich ging um den alten Kleiderständer herum, der links von der Tür stand und einen alten Burberry, einen speckigen Indiana-Jones-Hut und eine abgetragene Lederjacke trug. In seinem Gestänge steckte ein zerfledderter Regenschirm.
Auf der hinteren Ecke des großen, schweren Nussholz-Schreibtischs stand ein alter Röhrenmonitor, davor eine vollgekrümelte Tastatur und eine fleckige Maus. In der Mitte lag eine Schreibunterlage von vermutlich der gleichen Farbe, die das Sofa einmal gehabt hatte, verunziert von Kaffeeringen, Tintenflecken, zwei langen Schnitten und einem schwarzen Fleck, der verdächtig nach Brandloch aussah, beleuchtet von einer grünbeschirmten Lampe. Diverser Krimskrams war wahllos in die Stift- und Papierständer davor gestopft, eine Schere hing halb aus dem Stiftständer heraus. Auf der vorderen Ecke des Schreibtischs kapitulierte ein Eingangskorb unter seinen Belagerern; der Papierstapel war fast dreißig Zentimeter hoch. Hinter dem Schreibtisch saß ein Mann in einem unglaublich alten, zersessenen Stuhl, kippelte nach hinten, die Füße auf dem Schreibtisch, ein Glas mit einer bräunlichen Flüssigkeit und zwei Eiswürfeln in der Hand. Er war wohl etwa einsachtzig, stämmig, hatte dunkelblondes, an den Schläfen bereits angegrautes Haar, grüne Augen und eine Narbe am Kinn. Dazu trug er einen grünen Pullover und eine hellbraune Hose, die Füße waren lediglich besockt. Unter seiner linken Schulter sah man ein Pistolenholster samt Pistole. Als ich in den Raum trat, nahm er die Füße vom Tisch und stand auf.
"Leo Denver, Miss. Was kann ich für Sie tun?"
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Ich will mich endlich an Dukes Büro machen. Es gibt zwar ein oder zwei Film-Noir-Büros, aber die haben alle nicht das, was ich will. Aaalso - mal gucken, was ich selbst so basteln kann. Am meisten Angst habe ich vor dem Kleiderständer bzw. den hängenden Kleidungsstücken, den Pinnwänden und der Schreibmaschine; den Kleinkram kann ich für das Bild ja aus Kauf- und Freebiekram zusammenstellen.
Jedenfalls - hier mal der allererste Anfang.