MakroFotos mit riesiger Schärfentiefe

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 6.247 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von 3dfan.

  • Nachdem ich etwas über "ICM: unscharfes Fotografieren" berichtet habe, nun mal zu den scharfen Sachen.


    Jeder, der sich etwas intensiver mit Fotografie beschäftig, lernt schnell die Grenzen der Linsensysteme kennen.
    Es gibt unscharfe Bereiche auf den Bildern, die sich höchstens beeinflussen, aber nicht verhindern lassen.


    Das Problem verschärft sich krass, wenn man in den Bereich der Makro (oder gar Mikro) Fotografie kommt.


    Mit 'nem 100er Makro und sehr gutem Licht, geht das sogar noch "aus der Hand":



    Aber wenn's dann noch deutlich größer im Abbildungsmaßstab werden soll, dann ist bei den Bildern nur noch ein winziger Bereich scharf.
    Verwendet habe ich für diesen Test mein 100er Makro mit zwei Kenco-Zwischenringen.
    (Ich habe hier mit "fliegendem Aufbau" die Bilder auf die Schnelle realisiert - bitte über kleine Schwächen hinweg sehen).


    Wenn ich dann z. B. einen Zollstock ablichten möchte, ist der Scharf-Bereich sehr winzig:



    Es geht aber auch so (nur ein Beispiel):



    An einer toten Libelle (lag im Gras an unserem Teich) habe ich das auch gleich probiert. Normal fotografiert ist gerade mal das Gesicht scharf:



    Aber es geht auch so:



    Das Geheimnis dahinter ist die sog. Stacking-Fotografie.


    Man macht sehr viele Bilder des Objekts und verschiebt dabei den Scharf-Punkt/Bereich immer weiter.


    Dann hat man viele Fotos, die alle an einer anderen Stelle des Motivs scharf sind.


    Nun kommt das "Hokus-Pokus" - nee, 'ne geeignete Software zum Zuge.


    Aus jeden Bild wird der scharfe Bereich heraus gefiltert und dann alles zu einem neunen Bild zusammen gefügt.


    Stacking braucht etwas Technik und Erfahrung.
    Hier mal mein fliegender Aufbau zur Anschauung:



    Wenn man das aus 26 (44 beim Zollstock) Bildern bestehende Bild der Libelle betrachtet, dann sieht man an den Kanten der Flügel etwas verwaschene Bereiche.
    Das kommt durch leichte Bewegungen der dünnen Flügelchen.
    Ich hatte die Fenster auf, weil so tolles Sommerwetter ist - schon zuviel Luftbewegung für Stacking.


    Beim Zollstock hatte mich die Software schon gewarnt, dass Bildfehler auftreten weil die Beleuchtung des scharfen Bereichs 31% Schwankung aufweist.
    Ich hab's nun so gelassen - das Prinzip erklärt sich ja trotzdem.


    Wenn man ernsthafte Bilder mit der Technik machen möchte, dann muss das sehr gut bedacht angehen.
    Es können durchaus auch über tausend Bilder für z.B. eine Ameise in "super-scharf" nötig sein.

    Konstruktive Bildkritik, Hinweise auf Fehler und /oder bessere Arbeitsweise immer erwünscht.

    "Besser auf neuen Wegen etwas stolpern, als auf alten Pfaden auf der Stelle zu treten!"

    oder

    "Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist."

    Einmal editiert, zuletzt von 3dfan ()

  • Hi, @ChristianZ
    Jou, nehme ich auch.
    Helicon Focus (aktuell Version 6) - bringt nach meinem Empfinden die besten Ergebnisse.

    Konstruktive Bildkritik, Hinweise auf Fehler und /oder bessere Arbeitsweise immer erwünscht.

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  • Nein, das ist was völlig anderes.
    Das sind sog. Lichtfeld-Kameras.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Plenoptische_Kamera


    Und das ist so gar nichts für uns Hobby-Leute :)
    Lytro hatte das mal "im Kleinen" für Hobbyisten versucht - eingestellt wegen zu schlechter Bild-Qualität für um 500 Euro.


    Richtig gut funktioniert das so:


    Die "LYTRO-CINEMA" z.B.:
    "Die Auflösung betrage 755 Megapixel, die Bildwiederholrate bis zu 300 Bilder pro Sekunde, gleichzeitig würden die Aufnahmen mit bis zu 16 Blendenstufen aufgezeichnet, heißt es von Lytro. Zusätzlich sei ein hochauflösender Scanner eingebaut. Insgesamt sollen dadurch bis zu 400 Gigabyte Daten pro Sekunde erzeugt werden."

    Ach,ja, noch was ... kaufen kann die Kamera + Server etc. übrigens nicht.
    Nur mieten ... ca. 109 000 Euro PRO TAG!!!!

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  • ... und diese Technik wird sicher in den nächsten Jahren auch optimiert und preiswerter.
    Tolle Möglichkeiten ...

    Konstruktive Bildkritik, Hinweise auf Fehler und /oder bessere Arbeitsweise immer erwünscht.

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  • ... und diese Technik wird sicher in den nächsten Jahren auch optimiert und preiswerter.


    Na klasse, dann rückt der 'Waldspaziergang für Stubenhocker' ja doch noch in greifbare Nähe. :D


    btt: Für solche Sachen (und besonders für den wirklich krassen Makro-Bereich) wäre ja eigentlich eine Serienbildfunktion der Kamera klasse, die 'gestaffelt' Schärfe-Ebenen ablichtet. Quasi wie 'ne Belichtungsreihe, nur eben für die Schärfe-Ebene. Gibt's sowas eigentlich (und vor allem im für Hobbyisten bezahlbaren Bereich)?

  • Klar, das geht mit "Helicon" auch.
    Die Software hat ein Modul namens "Helicon Remote".
    Da gibst Du nur den entferntesten und den nahesten Scharfpunkt vor.
    Die Software berechnet dann die benötigte Anzahl der Bilder und macht alle Aufnahmen dann selbstständig.
    Einzige Voraussetzung: Deine Kamera muss natürlich per PC fernsteuerbar sein.
    Helicon kostet derzeit 130 Euro.

    Konstruktive Bildkritik, Hinweise auf Fehler und /oder bessere Arbeitsweise immer erwünscht.

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