Ich möchte Euch hier mal so ganz allgemein zeigen, wie ich einem zwar schönen und Potential innehabenden, aber letztlich nicht fertigen Ausgangsbild ein Bild erzeuge, das im sogenannten "Film Noir"-Look erstrahlt. Typisch für solche Szenen sind Charaktere, die in ihrer Physis bereits etwas besonderes haben. Schräge Kamerawinkel, stake Kontraste und natürlich, dass sie in der Regel in schwarz-weiss gehalten sind. (Letzteres ist allerdings nicht zwingend - es gibt auch ein paar wenige Filme, die diesem Genre zugerechnet werden, und die in Farbe sind. Letztlich geht es auch um die Art der Handlung - dazu sagt Euch aber auch der entsprechende Wikipedia-Eintrag etwas mehr.)
Für mein Vorgehen nutze ich zunächst DAZ und verwende nach dem Rendern nur noch Photoshop Elements (Version 11). Fragen zu anderen layerfähigen Bildbearbeitungsprogrammen kann ich nicht beantworten.
Mein Ausgangsbildist eine Frau mit einem Revolver; dramatisches Licht habe ich bereits in der Szene. Mein gerendertes Bild habe ich anders als in dieser Vorschau als png mit durchsichtigem Hintergrund gerendert. So, wie auf dem Bild könnte sie auch problemlos eine Rolle in einem Teil der "G..T...A..."-Reihe (Computerspiel) innehaben
Da ich im Moment noch nicht so genau wusste, was am Ende herauskommen sollte, habe ich erstmal einen Hintergrund eingefügt (alle Schritte auf neue Layer). Der Hintergrund ist einfach nur grau mit einem hellen Fleck - alles noch nicht final.
Das Ausgangsbild muss unbedingt in schwarz-weiss umgewandelt werden. Da gibt es verschiedene Möglichkeiten, ich habe mich für eine "Verlaufsumsetzung" von schwarz zu weiss entschieden, die auf die farbige Ebene angewandt wird. Für ein Bild im "richtigen" Look brauche ich starke Kontraste...
Die Technik, die ich jetzt anwende, nennt sich "Dodge and Burn" - Tiefen werden dunkler, Höhen werden heller... Dazu lege ich einen neuen Layer über das Bild, das ein mittleres Grau aufweist. Auf dieses Bild male ich jetzt die dunklen Stellen mit dem Burn-Tool (weicher Pinsel, 20% Opacity) und die hellen Bereiche mit dem Dodge-Tool (gleiche Einstellungen, aber anstelle der Tiefen die Lichter auswählen). Heraus kommt so eine Ebene,...
...die ich mit der darunter befindlichen durch "Ineinander kopieren" verknüpfe.
Ich will Kontrast, bis die Schwarte krachte. Also nehme ich noch eine Tonwertkorrektur vor und schiebe den Schwarz- und den Weisspunkt ein wenig zusammen.
Im Hinterkopf habe ich jetzt mittlerweile, dass ich gerne ein paar Schatten wie von Jalousien im Bild hätte. Damit es bei den Jalousien ein bisschen Versatz gibt (der Schatten soll nicht einfach gerade durchs Bild laufen), benötige ich eine "Displacementmap" für Photoshop. Die erstelle ich mir, indem ich die jetzige Ebene mal wieder kopiere und dann mit dem "Gaussian"-Weichzeichner (10 pxl)... weichzeichne!
Das weichgespülte Bild speichere ich jetzt ohne Hintergrund als "Film Noir disp" unter meinem Photoshop-Format (psd) ab.
Eigentlich bräuchte ich den Layer mit dem weichgezeichneten Bild jetzt nicht mehr, ich habe den aber einfach mit der Ebene darunter verrechnet (ineinanderkopieren, 40% Opacity).