Betrifft: Luc Besson's Fünftes Element: Den Film hab ich irgendwann später mal im Fernsehen gesehen, allerdings eine Kritik gelesen, als er in die Kinos kam. Und die war jetzt auch nicht so begeistert, sondern der Meinung, das Monsieur Besson es besser könnte, als das, was er beim Fünften Element geliefert hat.
Hast Du mal Beispiele für US-freie SciFi?
Mir fällt dazu gerade nur ein Film ein, den ich als Kind mal gesehen habe. War, glaube ich, 'ne tschechische Produktion und hies "Ikari XB-1". - Handelte von einer Raumschiffbesatzung auf der Suche nach einer neuen Welt und schien mir damals an Kampfstern Galactica (alte Serie) angelehnt oder davon inspiriert, obwohl die verfolgenden Zylonen oder ähnliches nicht vorkommen.
Okay, »US-Einfluss« war wohl zu plump. Ich bin ja kein Antiamerikaner.
Ersetzen wir’s durch: der besonders für das US-Hollywood-like Filmschaffen typische Hang, das durchaus gesunde Streben nach Gewinn total über die Originalität triumphieren zu lassen und bloß nicht das geringste Wagnis einzugehen.
Das dürfte der Grund sein, warum ein SF-Meilenstein wie »Alien« 1979 eben nicht in Hollywood entstanden ist, sondern in Großbritannien. Ebenso wie »Zweitausendeins« zehn Jahre vorher. Und an so einem schrägen Juwel wie »Zardoz« waren die Amis »nur« beteiligt.
Natürlich gibt es SF-Filme, die richtig gut sind UND aus den USA kommen »Blade Runner« von 1981 etwa ist nach wie vor überragend. Oder das erste Remake von »Die Körperfresser kommen« (die Schlussszene mit dem unmenschlich schreienden Donald Sutherland geht mir nach Jahrzehnten immer noch nach).
Oder das visionäre »Interstellar«.
Beispiele für US-freie Scifi gibt es ebenso zur Genüge. Aber das ist immer auch Geschmackssache. Es gibt da Streifen, die Hollywood im Leben nicht angepackt hätte, weil sie zu schräg und zu eigenständig sind – und die ich einfach liebe.
Als Exempel für diese sehr subjektive Einordnung dienst diese wunderbar schrullige Jules-Verne-Verfilmung aus der Tschechoslowakei. Ein visueller Geniestreich wie kein zweiter ...
Oder das unsterbliche Thema »Der letzte Mensch auf Erden«: In der US-Version mit Will Smith »I am Legend« mal wieder actionlastig umgesetzt, hat die neuseeländische Vorläuferversion »Quiet Earth« das Thema viel subtiler und glaubwürdiger umgesetzt. Hier ist sie komplett auf Deutsch. Absolut sehenswert...