Inkling im Test

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 2.995 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Pam.

  • So, da ich trotz intensiver Suche hier den alten Beitrag zum Inkling von Wacom nicht finden konnte, hier nun ein neuer Beitrag dazu.


    Wacom hatte vor einiger Zeit einen Stift auf den Markt geworfen, der wie ein Kugelschreiber auf jedem Papier schreibt und ein Empfänger die Bewegung aufnimmt. Den Empfänger kann man dann via USB an den Rechner stecken und die digitalen Skizzen direkt in PSP oder ein Vektorprogramm über einen Manager laden. Der Clou, während des Scribbelns lassen sich bereits Ebenen anlegen ... soweit zur Theorie.


    Das Teil kostete bei Markteinführung knapp 180 Euro und ist inzwischen im Herstellerstore für schlappe 99 Euro zu haben. Wer es günstiger mag, holt sich das Teil gebraucht für 70 Euro bei einem großen Online-Versandhandel :)


    Wenn man nun die Kritiken und Tests im Web verfolgt, da findet man neben jeder Menge Beschwerden zu Lieferschwierigkeiten bei Markteinführung auch jede Menge Feedbacks, das der Stift noch nicht ausgereift ist. Vereinzelt finden sich jedoch auch begeisterte Nutzer. Ein Feedbackgeber bot sich im Wacom-Portal sogar persönlich an um sein Feedback aus erster Hand zu erhalten und hinterließ seine Mailadresse ... hier kam jedoch nie echtes Feedback zurück.


    Kurz und gut ... ich habe mir einen gekauft und hier nun die ungeschönte Wahrheit zu diesem Teil.


    1) Ungenauigkeit ... Kunden sprachen von Ungenauigkeit. Kann ich bestätigen. Ich habe eine Testgrafik gezeichnet mit Linien und Kreisen und das Ergebnis war zwar nah dran, aber eben nur nah.


    2) Verzerrung ... Kunden sprachen in den Feedbacks von einer leichten Verzerrung. Auch das kann ich bestätigen. Siehe Bild.


    3) Verbindungsprobleme ... Kunden sprachen von Konnektivitätsproblemen. Habe ich in meinem Büro nicht gehabt, aber hier wird darauf hingewiesen, das zB. weißes Rauschen störend sein kann.


    4) Export als Vektoren ... Der Export als SVG klappt ohne Probleme. Die Linien werden dabei aber nicht als Haarlinie exportiert sondern als Outlines. Das bedeutet, dass ich bei einer Schraffur mehrerere überlagernde Outlines erhalte (je nach meiner Malweise) und das Vektorergebnis nur mit mühevoller Nacharbeit nutzbar wird.


    So, weitere Test liefere ich nach, aber mein Fazit bisher ist ... für das schnelle Scribble Zwischendurch macht es der gute alte Bleistift oder Marker in Kombination mit einem Scanner. Interessiert hat mich vorallem der Vektoren-Export, da mein Hauptjob mehr im 2D-Bereich liegt. Positiver Aspekt ist (sofern die leichte Ungenauigkeit keine Rolle spielt) das man Handscribble schnell digitalisiert vorliegen hat und einem Kunden senden kann. Für den privaten Hausgebrauch ist es eine teure, ungenaue Spielerei.


    Ach ja, die fehlenden Linien waren ein Bedienungsfehler von mir. Die roten Strichellinien habe ich zum Vergleich eingefügt.


    Bild 1) Vergleich Handskizze und Stift
    Bild 2) Pfade (Vektoren) des Auges


    VG
    LeFender

  • Ich war auch schon mal nah dran das Teil zu Orden . Ich bin froh das ich das nicht gemacht habe . :nachdenklich:
    Da ich mittlerweile sowieso mit meinem Asus Slate verwachsen bin :D brauch ich ja so ein Inkling auch gar nicht wirklich fürs mobile scribbeln .

  • Moin LeFender,


    erstmal besten Dank für Deinen Erfahrungsbericht! :thumbup:
    Das hatte ich fast befürchtet und mir ein solches Teil bisher nicht zugelegt. Da ich im "richtigen Leben" auch vorwiegend mit 2D Grafik zu tun habe, ziehe ich ebenfalls die Skribble-and-scan-Methode vor. Was Wacom dort seinen Kunden anbietet läuft so gar nicht mit der gewohnt guten Qualität dieses Hauses zusammen. Wenn schon digitale Eingabe, dann sollte die Auflösung doch wenigstens im Bereich der Intuos-Tabletts liegen. Und das scheint beim Inkling wohl eher nicht der Fall zu sein.
    Die Idee finde ich nach wie vor gut, aber bis es unseren Erwartungen entspricht muss noch einiges daran passieren.
    Die Outlinevektorisierung ist ja wohl ein Witz. In Corel 4 konnte man schon Mittellinie oder Umriss wahlweise vektorisieren und das ist schon weit mehr als ein Jahrzehnt her. Warum baut man so etwas also nicht automatisch mit ein? :nachdenklich:


    Commerce rulez - da ham wir`s mal wieder... :evil:


    vg
    space

    • Offizieller Beitrag

    Möchte mich ebenfalls für Deinen Testbericht bedanken. Ich schlich auch eine zeitlang um diesen Inkling herum und hab mich dann aber für ein Wacom Intuos 4 M entschieden. Das habe ich nicht bereut (war/ist eine echte Mega-Steigerung zu meinem alten etwas kleineren Tablett) und für Handskizzen hab' ich einen ganz brauchbaren Scanner.


    Lg
    Kushanku

  • Ich habe mir heute mal noch etwas Zeit zum testen gegönnt und mir die Einstellungsmöglichkeiten näher angesehen.


    1) Die Ebenenfunktion ist sehr sinnvoll, da man in der ersten Ebene zum Beispiel die ganzen Hilfslinien skizzieren und dann auf der gleichen Grafik auf dem Papier mit neuer Ebene sauber digital drüber scribbeln kann. Die Ebenen können dann zu Einzeldateien getrennt oder zusammen geführt werden.


    2) Stiftspitze und Linienstärke lässt sich zumindest in einigen Varianten anpassen.


    3) Theoretisch kann man den Stift auch zur Steuerung des Rechners nutzen ähnlich eines Grafiktablets. Da es sich hier aber um eine Art "Kuli" handelt, bedarf es eines Blatt Papier drunter :D


    4) Das Teil kann geschriebene Schrift umwandeln und in Anwendungen einfügen, also eine Art OCR.


    5) Ich habe getestet wie weit der Detektionsbereich reicht. Laut Hersteller max. A4 ... das kommt nahezu hin und hat mich erstaunt, da ich eher mit "toten Winkeln" in den unmittelbaren Außenbereichen des Empfängers gerechnet hatte.


    Als Gimmick kann man den Skizziervorgang als Film abspielen lassen. Braucht man nicht unbedingt, aber meinen Kids hat es gefallen und da ich an einer Schule einen Zeichenkurs für Comics gebe, kann man hiermit gut den Entstehungsprozeß visualisieren.


    Mein abschließendes Fazit dazu ... für den vollen Preis hätte ich es mir nie gekauft. Das was der Inkling leistet hat mich jetzt nicht vom Hocker gehauen, aber es ist keine ganz unnötige Geldausgabe gewesen und für grobe Ideenskizzen und für meine Kurse reicht er allemal.


    Im professionellem Workflow nutze ich dann aber doch lieber ein Grafiktablett oder ganz klassisch ein Blatt Papier und Bleistifte in diversen Härtegraden ... :thumbup:


    VG
    LeFender

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