So, da ich trotz intensiver Suche hier den alten Beitrag zum Inkling von Wacom nicht finden konnte, hier nun ein neuer Beitrag dazu.
Wacom hatte vor einiger Zeit einen Stift auf den Markt geworfen, der wie ein Kugelschreiber auf jedem Papier schreibt und ein Empfänger die Bewegung aufnimmt. Den Empfänger kann man dann via USB an den Rechner stecken und die digitalen Skizzen direkt in PSP oder ein Vektorprogramm über einen Manager laden. Der Clou, während des Scribbelns lassen sich bereits Ebenen anlegen ... soweit zur Theorie.
Das Teil kostete bei Markteinführung knapp 180 Euro und ist inzwischen im Herstellerstore für schlappe 99 Euro zu haben. Wer es günstiger mag, holt sich das Teil gebraucht für 70 Euro bei einem großen Online-Versandhandel
Wenn man nun die Kritiken und Tests im Web verfolgt, da findet man neben jeder Menge Beschwerden zu Lieferschwierigkeiten bei Markteinführung auch jede Menge Feedbacks, das der Stift noch nicht ausgereift ist. Vereinzelt finden sich jedoch auch begeisterte Nutzer. Ein Feedbackgeber bot sich im Wacom-Portal sogar persönlich an um sein Feedback aus erster Hand zu erhalten und hinterließ seine Mailadresse ... hier kam jedoch nie echtes Feedback zurück.
Kurz und gut ... ich habe mir einen gekauft und hier nun die ungeschönte Wahrheit zu diesem Teil.
1) Ungenauigkeit ... Kunden sprachen von Ungenauigkeit. Kann ich bestätigen. Ich habe eine Testgrafik gezeichnet mit Linien und Kreisen und das Ergebnis war zwar nah dran, aber eben nur nah.
2) Verzerrung ... Kunden sprachen in den Feedbacks von einer leichten Verzerrung. Auch das kann ich bestätigen. Siehe Bild.
3) Verbindungsprobleme ... Kunden sprachen von Konnektivitätsproblemen. Habe ich in meinem Büro nicht gehabt, aber hier wird darauf hingewiesen, das zB. weißes Rauschen störend sein kann.
4) Export als Vektoren ... Der Export als SVG klappt ohne Probleme. Die Linien werden dabei aber nicht als Haarlinie exportiert sondern als Outlines. Das bedeutet, dass ich bei einer Schraffur mehrerere überlagernde Outlines erhalte (je nach meiner Malweise) und das Vektorergebnis nur mit mühevoller Nacharbeit nutzbar wird.
So, weitere Test liefere ich nach, aber mein Fazit bisher ist ... für das schnelle Scribble Zwischendurch macht es der gute alte Bleistift oder Marker in Kombination mit einem Scanner. Interessiert hat mich vorallem der Vektoren-Export, da mein Hauptjob mehr im 2D-Bereich liegt. Positiver Aspekt ist (sofern die leichte Ungenauigkeit keine Rolle spielt) das man Handscribble schnell digitalisiert vorliegen hat und einem Kunden senden kann. Für den privaten Hausgebrauch ist es eine teure, ungenaue Spielerei.
Ach ja, die fehlenden Linien waren ein Bedienungsfehler von mir. Die roten Strichellinien habe ich zum Vergleich eingefügt.
Bild 1) Vergleich Handskizze und Stift
Bild 2) Pfade (Vektoren) des Auges
VG
LeFender