Verwendete(s) Programm(e): Vue infinite 2014, Daz, PSP
Die fahle Sonne hatte sich gerade erhoben am nächsten Tag und drückte ein mildes Licht durch die feinen Sandstäube in der Luft, die vom letzten Sturm übrig geblieben waren, als Araneas aufbrach zu den Fürstentürmen. Sie sahen so nah aus dennoch war es noch ein gutes Stück Weg.
Lindesse hatte seit dem Notruf an ihren Bruder Zeit gehabt, sich mit den neuen Umständen vertraut zu machen und sich über ein Entkommen Gedanken zu machen. Der Grossfürst war es so gewohnt, dass die ihm Untergebenen - zumal die Frauen - sich nicht aufzumucken wagten, dass er nicht alle Vorsicht walten liess, zumal er Lindesse ja alleine vorgefunden hatte und sich seit Ihrer Eingliederung in den Harem auch keiner gemeldet hatte, der Anspruch erhoben hätte. Und so liess er sie der Landessitte gemäss kleiden in ein blumiges Gewand und Beinlinge und liess ihr die Halskrause ihres Standes anpassen. Da sie sich jedoch bei all diesen Verschönerungsmassnahmen nicht so recht dankbar erwies für seine Grosszügigkeit, hatte er just diesen Tages veranlasst, ihre goldenen Armbänder hinter ihrem Rücken zusammenzuhaken, um sie Demut zu lehren. Diese Massnahme hatte jedoch bei Lindesse genau das Gegenteil bewirkt und sie hatte ihre
Anstrengungen verstärkt, diesen Ort der Zumutungen zu verlassen bevor Unabänderliches geschah.
Es kam ihr zu Hilfe, dass die anderen Frauen des Harems nicht gerade begeistert waren über die fremdländische Konkurrenz. So hatten diese ihr bei ihrem täglichen Ausflug zu den Gehegen der Reipus, einer blauhäutigen einheimischen Tierart, die zum Reiten verwendet wurde, die Koppeltür geöffnet und ihr unmissverständlich den Weg gewiesen. Das hinwiederum liess sie sich nicht zweimal sagen und obwohl ihre Hände immer noch gebunden waren, suchte sie eilends das Weite - gerade in dem Moment, als Araneas die Türme beinahe erreicht hatte....