Ah, welch schöner Advocacy-Thread. 
Also, grundsätzlich finde ich es gut und wichtig, dass du darauf hinweist, Flytronik. Dass so viel von der proprietären 3D-Software mittlerweile schon läuft, wusste ich zum Beispiel auch nicht. Ich halte es schon für wichtig, dass immer mal wieder deutlich gemacht wird: "Das, was ihr da mit eurem PC zusammen kauft, ist nicht das Ende der Fahnenstange."
Mir persönlich geht es bei solchen Diskussionen auch gar nicht darum, die Fehler an Produkt XYZ aufzuzählen und zu predigen, wie gut das bei Software ABC dagegen ist. Das machen viele Leute zwar gerne als erstes, aber das ist nicht der Punkt. Jede Software hat Fehler und das ist bei alternativen Systemen auch so -- wobei mich da jetzt bestimmt die OpenBSD'ler mit harten Gegenständen bewerfen werden.
Es hat aber nicht umsonst fast jedes Projekt einen Bug-Tracker, der auch meistens gut gefüllt ist.
Speziell *BSD und GNU-Systeme sollten nicht beworben werden, weil sie weniger Fehler haben oder "sicherer" sind.
Der Punkt ist: Es ist freie Software. Das kann man nicht oft genug betonen. Und "frei" meint nicht, dass es kein Geld kosten darf oder dass ich nur mal kurz in den Quellcode schauen darf. Der Begriff "Open Source" ist auch eigentlich total fehl am Platz.
Frei heißt: Die Software ist für dich uneingeschränkt verfügbar. Keiner überwacht dich. Keiner verlangt eine "Registrierung" oder "Aktivierung" von dir. Keiner verlangt eine Bindung an bestimmte Hardware. Keiner zwingt dich zu etwas oder weist dich juristisch in die Schranken. Du kannst die Software nutzen, wofür auch immer du möchtest -- für dich, für deine Familie oder für deine Firma. Wenn du Programmierer bist, dann bist du eingeladen, mit dem Quellcode zu spielen, ihn zu verändern und, wenn du das willst, deine Verbesserungen wieder anderen zugänglich zu machen. Wenn du normaler Anwender bist und Fehler findest, dann freut man sich, wenn der Fehler gemeldet und die Software dadurch verbessert wird.
Das ist, wie ich finde, ein unschätzbarer Wert. Dafür zahle ich gerne den Preis, dass ich mich mit dem System befassen und sehr viele neue Dinge lernen muss. Ich mache das aber ohnehin gerne, weil es mir neue Möglichkeiten und Sichtweisen aufzeigt. Auch investiere ich gerne die Zeit, schlecht unterstützte Hardware zum Laufen zu kriegen oder mich vor einem Neukauf ausgiebig zu informieren, wie gut etwas funktionieren wird. All diese Nachteile sind manchmal lästig und anstrengend. Was ich aber im Gegenzug erhalte, kann mir kein Hersteller unfreier Software anbieten -- das ist per Definition ausgeschlossen.
Daher ist mein Fazit: Wenn dir Freiheit, Flexibilität und Kontrolle wichtig sind, dann gibt es dafür das passende Werkzeug. Du musst es nur nehmen. Ebenso nimm das passende Werkzeug, wenn für dich nur das Ergebnis zählt und nicht der Weg dahin. 