Lomografie Nr.5

Intention war die Frage: Lassen sich alte Fotohandys im Low-Format als Lomografen zweckentfremden, oder muss es unbedingt eine Einwegkamera mit Plastiklinse sein? Die DORO611 war übrigens ein Sperrmüllfund - unbenutzt und sogar noch mit Displayschutzfolie. Soweit ist es mit unserer Wegwerfgesellschaft schon gekommen. :nachdenklich:

Kommentare 8

  • im wahrsten Sinne des Wortes, 5 vor 12 ....

  • Wenn das Handy einem verstorbenen Senior gehört hat und der Entrümpler gekommen ist?

    Wir haben übrigens auch noch alte Handys... wohin soll man die bringen? Ich habe einmal versucht einen Drucker zu Mediaworld zu bringen, weil ich dort einen neuen gekauft habe. Leider ist die Welt nicht so wie sie sollte und schon gar nicht wie sie könnte. Der Weg dahin wird ja versucht zu beschreiten, aber das dauert noch bis man einen Schritt weiter kommt...

    • Ich denke, wichtig ist nur, zwischen Recyclern und Müllexporteuren zu unterscheiden. Erstere zerlegen es und Letztere müllen 3. Welt-Länder damit dicht. Und wenn es noch funktioniert, dann verschenkt man es halt via E-Bay Kleinanzeigen.

      Aber der Wegwurf einer original-verpackten DORO611 war schon irgendwie dreist, zumal das Teil auch für Treckies Kult ist, die sich keinen "echten" Kommunikator leisten können. ;)

  • Eins vorweg, das Bild ist gut! Aber ......... Warum braucht diese Art von Kunst wieder einen eigenen Namen? Jeder der halbwegs sein 2D Grafikprogramm beherrscht, kann so etwas simulieren.

    • Lomografen sind Puristen. Die Hardware interessiert sie mehr als die Software. Es gibt einige Filtersuiten, die es simulieren können - aber warum, wenn man doch einfach nur auf den Auslöser drücken muss und das Bild schon von Anfang an gruselig ist? ;D

    • Ein kleiner Nachtrag, falls ich Deine Frage nicht richtig verstanden haben sollte: Die Lomografie ist eine anarchistische Kunstform der Fotografie - so würde ich es zumindest bezeichnen. Man kann es lieben oder ablehnen. Es ist im Vergleich zur allgemeinen, teuren und aufwendigen Fotokunst jedoch verhältnismäßig günstig ,"neu" oder "postmodern". Der Hintergrundgedanke ist somit vielleicht vergleichbar mit der experimentellen Jugendrevolution der 68'er, um sich bunt, schrill und laut von jenem zu lösen, was jene damals unter "Establishment" verstanden. Der große Unterschied liegt vielleicht nur darin, dass LomografInnen weder Schlachtrufe wie "Macht kaputt, was euch kaputt macht" benötigen und auch keine "Gewalt gegen Sachen" proklamieren.

      Es ist somit eine rein friedfertige Kunstform, die jeder ausüben und finanzieren kann.

      Oder "technischer" gesehen: "https://www.pixolum.com/blog/fotografie/lomografie-einfuehrung-und-tipps"

      LomografInnen "streiten" sich höchstens darum, wer mit der "schrottigsten" Cam den künstlerisch überzeugendsten "Schrott" produziert - aus reinem Spaß an der Freude bei zeitgleichem Wissen, noch immer AvangardistInnen zu sein. ;)

    • Danke für Deine Ausführungen. Passt schon, solange man sich nicht bekämpft.

    • Kampf ist in der Kunst sowieso sinnlos: Bestes Beispiel ist vielleicht Van Gogh, der zu Lebzeiten von selbsternannten Kunstkritikern ignoriert wurde, da jene keinerlei Vorstellung davon besaßen, wie sich die Kunst der Zukunft noch entwickeln würde. Im Grunde waren es Erbsenzähler nach dem Motto: Der Bauer frisst nur das was er kennt" - also ich nenne es mal phantasielos. ;)

      Der Witz an der Sache ist jedoch, dass ich mich als potentieller Erbe eines Gogh-Originals als ein Hauptsponsor in Musks Mars-Projekt einkaufen könnte, um endlich mal Visionäre zu unterstützen, statt das ewige Lied der Betonköpfe zu fördern. :)

      Kurzum: Kunst generiert Zukunft - und ohne diese könnte es sehr düster werden.

      Aber leider besitze ich natürlich keine Originale alter Meister. ;)