Funktion unbekannt

Irgendwie, irgendwo, irgendwann findet man in der untersten Schublade eine Verpackung mit seltsamem Inhalt, dessen Sinn sich nicht offenbaren mag.

Ohne Herstelleraufdruck beginnt die Recherche in entsprechenden Fachforen, in denen sich Bastler, Parapsychologen und Gartenzwerg-Flüsterer für gewöhnlich tummeln. Und plötzlich bekommt man einen entscheidenden Hinweis von einem Reisfarmer am östlichen Rand der mittlerweile scheibenförmigen Welt: Das Gekritzel, das ich für einen Fehldruck hielt, gibt Aufschluss über Herstellungsdatum, Fließbandnummer und Fabrik in pseudochinesischem Sanskrit.

Ich vermutete einen Wink des Schicksals und bestieg mit "modellierten" Papieren den Flieger ... ins große Abenteuer, welches neunmalkluge Psychosesselfurzer vielleicht als verkappte Todessehnsucht fehldiagnostizieren würden.

Und so geht es in einem klapprigen Bus entlang ewiger Reisfelder zum "unmöglichen" Ziel. Schweigsame Menschen steigen ein und wieder aus - nur zwei bessergekleidete Herren mit Parteiabzeichen nicht - die muss ich loswerden ...

Am Ende der gefühlten Weltreise und einem mit Kontrollstempeln übersätem Reisepass erreiche ich das Dorf.

Sie ist Mitte 30, aber wirkt älter als ihre eigene Großmutter ...

Der schwierigste Teil war, sie dort heraus zubekommen ... doch das und wie sie heute heißt, erzähle ich aus Personenschutzgründen nicht.

Es würde sie auch niemand mehr auf der Straße wiedererkennen, denn nun sieht sie so alt aus, wie sie wirklich ist und hat ihr Lächeln wieder entdeckt.

Die seltsamen Teile besaßen übrigens keinen Sinn, sondern dienten nur der Vollbeschäftigung und Planübererfüllung. Wie sie allerdings in meine Schublade gelangten, weiß ich bis heute nicht. Doch darüber nachzudenken, könnte nur zu überflüssiger Paranoia führen, die ich mir in meinem Beruf wirklich nicht leisten kann. :whistling:

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Alles nur Fiktion - oder nicht? Das muss jeder für sich selbst entscheiden ... oder sieht es einfach nur als böse Realsatire. 8)