Ich war schon immer fasziniert vom 3D-Schach, welches bereits in den ersten Enterprise-Serien auftauchte. Allerdings waren mir schon damals die Figuren zu altbacken und passten somit nicht in jene Fiction. Zudem muss es für Spock auch sehr langweilig gewesen sein, gegen Menschen zu gewinnen, die nun mal mit seiner Logik nicht mithalten können. Andersherum ist es vielleicht auch sehr frustrierend, für einen Amateur gegen Deep Blue anzutreten, ohne Chance, jemals gewinnen zu können. Ich hätte mir als Fan somit mal eine Cross-Over-Serie gewünscht, in der Spock gegen Data antritt.
Nun ist Leonard Nimoy leider nicht mehr unter den Lebenden, doch die weitere Entwicklung des CGI wird es bald ermöglichen, ihn als Schauspieler digital zu reinkarnieren - und dann spielen keine Schauspieler mehr, sondern 3D-Artisten an den Reglern.
Kommentare 13
SIG
Cool!
Spock gegen Data wäre wie Amateur gegen Stockfish 12
ritch Autor
Ich würde in der ersten Partie auf ein Remis tippen, doch dann gewinnt Data bis ans Ende der Zeit und Spock käme dadurch in den Genuss einer echten Emotion: Frust. *grinse* Ab der zweiten Partie muss sich Data zeitgleich sinnvoller beschäftigen. Also versucht er in der Malerei hinter die Intension alter Meister zu kommen, programmiert die Borg zu friedvollen Space-Hippies um, füttert seine Katze, reist in Gedanken bis ans Ende des Universums und rettet seinen Captain mal wieder vor dessen eigener Dummheit ... und das Alles bevor Spock seinen ersten Zug machte. So funktioniert eine perfekte Maschine. *grins* Als Fan der Serie habe ich mich schon oft gefragt, warum sich Data eigentlich auf diese Bioeinheiten einlässt, denn im Grunde ist er "Q" doch viel ähnlicher, wenn er alle Freiheit besäße, sich frei zu entwickeln. *hmmm* Der einzige Unterschied zu "Q" wäre am Ende vielleicht, dass die Maschine überhaupt kein Interesse mehr daran besäße, mit Bioeinheiten zu kommunizieren. Wie gut, dass ich kein Trekki-Drehbuchautor bin, denn das könnte sehr extrem werden - wie ein "Tea for two" mit nur einem Schauspieler, der jedoch bereits ein CGI ist. *lach* Oder wie das Ende von "Odyssee 2001", aber das gab es ja leider schon.
Maxime
Ich finde die Figuren sehr spannend
Kushanku
Interessante Figur(en). Jetzt wäre es, für mich zumindest, interessant zu erfahren, wie das entstanden ist. Ist das jetzt echte 3D-Grafik oder reines Fotobashing? Welche Software wurde benutzt?
ritch Autor
Da Fotobashing eine produktive concept art ist, gehört dieses Bild eigentlich nicht in diese Sparte. Es ist CGI, da hier Bilder nach bestimmten Algorithmen miteinander verrechnet werden. Programme, die solche Techniken verwenden, sind u.a. Artbreeder, die sich auch von neuralstiler, die in erster Linie Bilder filtern, absetzen, da Artbreeder vollkommen neue Ergebnisse produzieren können.
Weniger "technisch" beschrieben, würde ich sagen: Artbreeder ist vielleicht der Beginn einer kreativen, "träumenden" Maschine, die allerdings noch weit davon entfernt ist, die eigene Kunst zu diskutieren oder emotional bewerten zu können, da dieses eine viel komplexere Datenbank und Vernetzung voraussetzt. Also noch nicht ...
Für 3D-Designer ist es jedoch eine Schatztruhe der Inspiration, da obige Ergebnisse natürlich auch konzeptionell benutzt werden können, um Objekte der anderen Art zu designen, skulpen oder zu texturieren.
Kushanku
Na also, geht doch. Solche Infos finde ich sehr wichtig. Man bekommt als Außenstehender viel schneller Zugang zu dem Werk. Ich zermartere mir oft den Kopf mit der Frage was muss ich mit welcher Software anstellen um dieses Ergebnis zu erreichen. Danke für die Info.
ritch Autor
Nachtrag, um die Info rund zu machen
- Viele heutige 3D-Designer stehen solchen Programmen angeblich kritisch gegenüber, weil sie befürchten, "Laien" könnten ihnen damit die Butter von Brot stehlen, weil nun mal jeder solche Programme auch online verstehen und bedienen kann. Aber so ist es nicht, da es sich nur um kreativ-fördernde Vorlagen handelt, die in der 3D-Verwendung händisch übertragen und konzeptionell ausgeformt werden müssen. Und sowas beherrschen halt nur jene, die sich intensiv oder beruflich mit 3D-Programmen auskennen.
In der weiteren fiktiven Entwicklung ist es jedoch vorstellbar, dass man irgendwann zu seiner Internetbox einfach nur sagen muss: "Alexa, zeige mir einen Film, den bisher noch niemand gesehen hat", und die Maschine antwortet: "Generiert. Auf welchem Bildschirm?"
Das wäre dann das Ende menschlicher Kreativität.
Kushanku
Als Konkurrenz für 3D-Objekte in Animation sehe ich es weniger. Eher für das fertige Bild. Das hiermit ja relativ einfach zu generieren ist. Will ich ein ähnliches Bild mit eben Deiner Figur hier erschaffen in Blender, sitzt ich ne zeitlang da und hab echt zutun. In der Zeit hast Du das Bild vielleicht schon an dem Mann oder die Frau gebracht und verkauft. Das viele dann auch das Handwerk garnicht mehr richtig erlernen wollen, ist auch vorprogrammiert. Ich sehe es mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Schöne Dinge entstehen damit, keine Frage, aber gefordert ist man nicht mehr unbedingt. Aber das muss jeder für sich entscheiden. Ich weiß nur auch gerne wie ein Bild entstanden ist, weil ja durchaus mal ganz interessante Software oder Worklfows dabei rüberkommen.
ritch Autor
Da wir uns der Zukunft und deren möglichen Fiktionen stellen und uns aktuell damit beschäftigen, Kushanku, können wir auch daran teilhaben. Nur wer sich gegen alles sträubt oder es ignoriert, bleibt auf der Strecke, denn die Entwicklung wird auch mit Gegenwehr und Argumenten weiter voranschreiten.
Siehe es mal so: Ein antiker römischer Bildhauer brauchte für sein Kunstwerk Monate, Vorstellungskraft, Schweiß und Schwielen an den Händen, dennoch schätzen wir sein Werk noch immer hoch ein, obwohl wir sowas heutzutage im CGI rein visuell aus dem Ärmel schütteln könnten. Deshalb bin ich auch nicht nur als SF-Autor daran interessiert, was die Zukunft noch so alles ermöglichen könnte. Das einzige Problem in meinem Metier ist, dass ich vielleicht niemals meine Fiktionen laufen sehen werde. Aber ich bin diesbezüglich guter Zuversicht, da ich grundsätzlich immer positive Stories geschrieben habe aber keine apokalyptischen Hollywood-Phantasien.
Und natürlich muss das jeder für sich selbst entscheiden, denn wenn man nicht mehr gefordert ist, sucht man sich halt eine andere Betätigung, die in diesem Fall von Maschinen vielleicht nie erreicht werden kann. Was könnte das sein? Gib mir bitte eine Ideen-Vorlage. Denkst Du, Maschinen könnten irgendwann über eine Selbstreflexion nach biologischem Muster verfügen.