Nur ein Traum (?)

Als ich aufwachte, saß dieses Wesen auf meinem Bett und schaute mich an. Sie war wunderschön, doch dann starrte ich erschrocken auf ihre Füße ...

"Keine Angst", sagte sie, "die Künstler hatten stets unsere Schwingen gemalt, aber nie unseren Unterleib."

Der Wecker klingelte und ich erwachte erneut. Ein seltsamer Traum, dachte ich und rieb mir die Augen. Sie saß noch immer dort - sie war kein Traum.

"Du bist real?", fragte ich, "hat dich der Hilfsdienst geschickt?"

"Nein, du hast mich doch gerufen."

"Eine Hostess?"

Sie lachte, "Aber nein, wofür hältst du mich?"

"Für ... einen Engel?"

"Schon wärmer ..."

Ich war verwirrt.

Sie tippte an meine Stirn. "Ich komme von dort. Du hast mich gestern in einer Kurzgeschichte beschrieben. Das fand ich interessant. und nahm es als Kompliment."

"Also bin ich jetzt verrückt?"

"Jeder ist auf seine Art verrückt - aber du bist so harmlos wie ich."

...

Irgendwann verlangte der Vermieter die doppelten Nebenkosten - wahrscheinlich hatte ihm ein Nachbar mitgeteilt, dass ich nicht mehr allein wohnte.

Mein Engel übte mit mir täglich den Gebrauch meiner Beinprothese. Sie war sehr geduldig - und irgendwann ging ich mit ihr ins Freie.

Wenn ich mit ihr sprach, sahen mich die Passanten seltsam an. Sie meinten wohl, ich führe Selbstgespräche - arme Menschen ohne Augen und Phantasie, dachte ich und lächelte amüsiert. Das einzig Bedauernswerte an meiner Genesung war, dass mein wunderschöner Engel ebenso abrupt verschwand, wie er gekommen war. Doch nun wusste ich, wie man sie kontaktierte...

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So funktioniert eine Metafiktion und der Umgang mit einer Cherubine.